Frage an Martin Rivoir von Klaus Z. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Rivoir,

sicherlich liegt Ihnen sowohl die Personenverkehrs- aber auch die Schienengüterverkehrsanbindung von Ulm und der Südbahn nach Deutschland und Europa am Herzen.

Dies auch unter dem Aspekt dass sowohl die A8 zwischen Stuttgart und Ulm als auch die B30 schon derzeit mit Lkw überlastet ist.

Zwischenzeitlich habe ich auch noch Kenntnis einer Bundeswehr Studie zum Thema Peak Oil bekommen. Diese besagt dass wir im Strassengüterverkehr keine Alternative haben wenn der Ölpreis weiter steigt. Es wird zu Einschränkungen im Güterverkehr als auch zu starken Kostensteigerungen bei Nahrungsmitteln kommen.

Der elektrifizierte Schienengüterverkehr ist sehr viel flexibler da Strom aus diversen Quellen produziert werden kann.

Bezugnehmend auf den aktuellen Generalverkehrsplan des Landes Baden Württemberg vom Dezember 2010 ergeben sich folgende Zahlen für den Güterzugverkehr (s.155):

Stuttgart-Ulm
2004: 69 Güterzüge 2025: 145 Güterzüge.

Ulm-FN
2004: 12 Güterzüge 2025: 23 Güterzüge.

Es kommt zu Verdopplung des Schienengüterverkehrs.

Aktuell hat die Bestandsstrecke zwischen Stuttgart und Ulm zwischen Geislingen und Ulm eine maximale Steigung/Gefälle von 25 Promille. Bei schweren Güterzügen ist es notwendig Schiebeloks einzusetzen. Die geplante Neubaustrecke Ulm-Wendlingen-Stuttgart hat eine maximale Steigung von 31,5 Promile über eine sehr lange Strecke von 16 km.

Für die volle Güterverkehrstauglichkeit einer Bahnstrecke darf die Steigung/das Gefälle 12 Promille nicht überschreiten.

Weshalb wird nun denn nicht ein 12km langer Tunnel zwischen Ulm und Geislingen gebaut ? Dies um die Steigung dieser Bestandsstrecke auf maximal 12 Promille zu verringern und somit eine voll Güterverkehrstaugliche Verbindung zwischen Ulm und Stuttgart zu bekommen. Und mit der Elektrifizierung der Südbahn dann - auch Güterzüge von Wettbewerbern der DB AG - Züge von Stuttgart direkt nach Bregenz durchzuschleusen. Für ICEs ist diese Verbindung sicher schon angedacht.