Frage an Martin Neumeyer von Johann S. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Neumeyer,
ich habe vor zwei Monaten mein Studium im Bereich Energie-, Gebäude-, und Versorgungstechnik an der Hochschule München abgeschlossen. Mein Fachgebiet ist unter anderem die Energetische Analyse von Gebäuden.
Trotz meines Fachwissens soll, obwohl ich bereits mehr als einschlägige Kenntnisse besitze, für die Arbeit als Energieberater und zur Ausstellung eines Energieausweises die Schulung zum Energieberatur bei der IHK machen. Die Regelung über die Studiengebühren hat mich bereits während meines Studiums getroffen. Nun soll ich weitere 3000 € für diesen Kurs mit Prüfung hinblättern, nur weil der Lobbyismus der IHK sich die Ausbildung zum Energieberater unter den Nagel gerissen hat.
Ich denke Hochschulabgänger, die bereits 8 Semester auf das Analysieren und Planen der Gebäudetechnik, sowie das Bewerten des Gebäudes selbst, intensiv geschult und vorbereitet werden, haben mehr Qualifikation für die Ausübung des Energieberaters als Jene, die meinen nach einem 3-wöchigen Kurs würden sie dafür qualifiziert sein.
Das schlimmste daran ist, ich habe erlebt, dass einige Heizungsbauer ihren Job als Energieberater dazu ausnutzen, sich selbst ein hohes Auftragsvolumen zu beschaffen, obwohl der Gebäudebesitzer keinerlei energetischen bzw. finanziellen Vorteil hatte. Ich finde dies darf im Sinne des Verbraucherschutzes nicht passieren.
Wie stehen Sie zu diesem Thema? Sind Sie nicht auch der Meinung, dass ein Hochschulabsolvent, mit dem Erhalt des Diploms, auch die Befugnis haben sollte die Tätigkeit eines Energieberaters auszuüben, damit diese Funktion als Energieberater mehr von Neutralen Personen ausgeübt wird, die im Sinne des Erfinders arbeiten?
Sehr geehrter Herr Spornraft,
herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Studium! Ich kann Ihren Ärger über die versagte Arbeit als Energieberater verstehen.
Wichtig ist, dass sich die Energieberater auf einem einheitlichen Wissensstand befinden. Das stellt die IHK mit ihrem Namen quasi als Gütesiegel sicher. Schwarze Schafe, wie von Ihnen geschildert, wird es wohl immer geben. Dennoch gewährleistet der Kurs mit Prüfung ein Qualitätsmerkmal, auf das sich die Kunden verlassen können.
3000 Euro für drei Wochen finde ich in der Tat eine sehr beachtliche Summe. Besonders, da Sie bereits nachweislich qualifiziert sind. Wenn Sie die notwendigen Kenntnisse schon besitzen, wäre es eigentlich gerechtfertigt, dass Sie lediglich den Nachweis darüber bringen müssen, sprich die Prüfung bestehen müssen.
Ich werde mich erkundigen und Ihnen dann Bescheid gegen. Bitte übermitteln Sie mir dazu Ihre Adresse und/oder die E-Mail-Adresse.
Freundliche Grüße
Martin Neumeyer, MdL