Frage an Martin Neumeyer von Wolf W. bezüglich Bildung und Erziehung
Als Vater zweier Töchter, die in Kürze vor der Entscheidung über ihren weiteren beruflichen Lebensweg stehen, beschäftigt mich sehr die aktuelle Bildungspolitik hier in Bayern..
1) Deutschland fällt im Vergleich zu anderen OECD Staaten weiter in der Akademikerausbildung zurück. (siehe z. B. Meldung auf heise online vom 09.09.2008).
Wie stehen Sie vor diesem Hintergrund zu den in der letzten Legislaturperiode in Form der Studiengebühren von der Staatsregierung eingeführten erheblichen zusätzlichen finanziellen Belastungen für die Studierenden und deren Familien?
Ich kann versichern, dass diese zusätzlichen finanziellen Belastungen sehr stark vor allem traditionelle Familien mit nur einem Einkommen treffen.
2) Das Programm der CSU führt unter Bildungsinvestitionen (gekürzt) an:
Erhöhung der Investitionen in Forschung und Entwicklung <...>um 1 Mrd. Euro, sowie 235 Mio für die Erweiterung und Modernisierung von Räumen für Lehre und Forschung.
Halten Sie den Schwerpunkt für richtig, hier primär nicht in die Lehre, sondern in die Forschung und Entwicklung zu investieren?
Sehr geehrter Herr Wilczek,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Bei den Bildungstests haben vor allem wir Bayern im internationalen Vergleich gut abgeschnitten. Dennoch sind Junge Menschen mit Studium vor allem in den Naturwissenschaften Mangelware.
Die Einführung der Studiengebühren hat sich die CSU-Landtagsfraktion nicht einfach gemacht. Das Ziel, den Schulabsolventen zukunftsträchtige Fächer schmackhaft zu machen, die Studienzeiten zu straffen sowie die Mittel für die Lehreinrichtungen zu festigen, sind bereits erreicht. Wichtig war zudem, dass kein Bewerber aus Kostengründen vom Studieren abgehalten wird. Daher gibt es neben dem bekannten Bafög und den Stipendien viele weitere Programme von Banken und Instituten, um das Studium zu finanzieren. Erste Zahlen belegen, dass die Vorgaben erreicht wurden, ohne die Bewerberzahl zu schmälern.
Forschung, Entwicklung und Lehre gehen meist Hand in Hand. Das Hochschul-Personal ist sowohl zur Forschung, als auch zur Lehre verpflichtet. Ebenso tragen Wirtschaftsunternehmen einen erheblichen Teil zu neuen und innovativen Konzepten und Projekten bei, indem sie Studenten durch die Vergabe von Abschlussarbeiten fördern. Somit sind die beiden Budgets, die Sie ansprechen, nicht getrennt zu sehen. Die größere Summe fließt quasi in neue Ideen, die zweite Summe dient dann dazu, dass dazu auch die nötige Ausstattung zur Verfügung steht, auch um die Erkenntnisse dann zu vermitteln.
Freundliche Grüße
Martin Neumeyer, MdL