Frage an Martin Lindner von Steffen H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Lindner,
Herr Westerwelle hat das Buergergeld ins Gespraech gebracht, warum setzt
es die FDP nicht endlich um? Die Partei kaeme damit endlich aus dem Umfragetief
heraus!
Das BGE = Gerechtigkeit Freiheit und Wohlstand, fuer alle!
Im heutigen System soll man zum Niedrigst/Minimumlohn arbeiten, aber alle Dienstleistungen werden nur zum Hoechstlohn angeboten, dies ist Irsinn - Wahnsinn.
Eine Familie mit 2 Kindern hätte nach dem Model von Götz Werner 4000Euro monatlich zur Verfügung, wird also nur noch zum Höchstlohn arbeiten. Der Niedriglohnsektor kollabiert und das ist super! Eine Friseuse wird nach BGE Einführung nicht mehr für 4 oder 6 Euro , sondern nur noch für über 20 Euro die Stunde arbeiten!Da alle nur noch zum Höchstlohn arbeiten, steigt der Konsum, steigen die Verbrauchssteuereinnahmen, das BGE ist dadurch locker finanzierbar, logisch!
Die Verbrauchssteuern werden wie heute auch verschieden gestaffelte, nun aber nach gesund - schädlich für Umwelt und Mensch. Dies bringt nicht nur Einnahmen, sondern fuehrt dazu, dass sich endlich neue Patente/Produkte und Technologien (wie der Wasserstoffmotor) durchsetzen.
Mit Steuern wollen wir steuern! Mitdem auf alte Maschinen hohe und auf moderne niedrige Steuern erhoben werden, schafft das Anreize zu automatisieren, endlich mit Robotern die vollautomatische Fabrik zu errichten!
Die paradiesische BGE Zukunftswelt kennt noch den Euphorie Effekt, ähnlich wie 89 nach dem Mauerfall, sind die Menschen frei von Existenzangst, erstmals in der Geschichte der Menschheit kann jeder wirklich frei über sein kurzes Leben selber bestimmen/entscheiden was man macht. Jeden Monat hat jeder Bürger 1000 Euro auf dem Konto, warum sparen, warum krumme Dinge machen, alle werden strahlen vor Glück und Lebensfreude! Die Nachfragekrise wird beendet, es wird ein Fest ohne Ende, ohne Kater, das Paradies auf Erden, lang herbeigesehnt, nie für möglich gehalten!
Mit freundlichen Gruss
Steffen Hannemann
Sehr geehrter Herr Hannemann,
vielen Dank für Ihre Nachricht und die Anmerkungen zum bedingungslosen Grundeinkommen.
Das Konzept eines bedingungslosen Grundeinkommens von 1000€ pro Monat halte ich für verbesserungswürdig. Das von Ihnen erwünschte Kollabieren des Niedriglohnsektors würde sich auch enorm auf weite Wirtschaftszweige erstrecken und ein erhebliches Problem für die Gesamtwirtschaft darstellen.
Das Sozialstaatsprinzip gebietet uns, das Existenzminimum eines jeden Bürgers zu gewährleisten. Einerseits meint dies, dass für das Existenzminimum derer gesorgt werden muss, die sich nicht selbst helfen können, also bedürftig sind. Der Staat muss aber auch dafür Sorge tragen, dass ein Einkommen, das für den Lebensunterhalt nicht ausreichend ist, aufgestockt wird. Meiner Ansicht nach wäre eine pauschale Auszahlung von 1000€ allerdings in jedem Fall viel zu hoch angesetzt. Die Folge wäre eine weitaus höhere Arbeitslosigkeit und eine vollkommene Unfinanzierbarkeit. Es ist in meinen Augen auch nicht erstrebenswert, dass immer größere Teile der Bevölkerung dauerhaft auf Kosten der arbeitenden Gesellschaft leben. Daher sind Sozialleistungen nicht unabhängig von der Arbeitswilligkeit und -fähigkeit der betreffenden Personen zu gewähren.
Mit besten Grüßen,
Dr. Martin Lindner