Frage an Martin Lindner von Frank N. bezüglich Gesundheit
Werter Herr Dr. Martin Lindner
In Ihrer Antwort vom 15.09.2010 sagten Sie, Zitat: "Sehr verehrte Frau ,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Gesundheit.
Selbstverständlich bin ich der Meinung, dass man bei einer akuten Erkrankung einen Arzt aufsuchen sollte. Meine Aussage zielte lediglich darauf ab, dass Deutsche im Durchschnitt 18 mal im Jahr zum Arzt gehen, was deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegt. Auch dies führt zu einer enormen Belastung der Gesundheitssysteme, die es zu verhindern gilt.
Ihre Antwort zweifelt auch niemand an, weil dem Volk keine anderen Zahlen vorliegen, aber haben Sie auch einmal hinter diese Statistik gesehen?
Ich möchte Ihnen einmal an meinen Beispiel zeigen, das nicht die Kranken bzw. die Menschen daran Schuld sind, sondern das System.
Ich bin 62 Jahre. Die ärztliche Vorsorgeuntersuchung, welche jedes Jahr durch geführt werden soll sind bei mir folgende Termine notwendig.
1. Termin Anmeldung
2. Termin Vorstellung beim Hausarzt.
3. Termin EKG
4. Termin Blutabnahme
5. Termin Vorstellung beim Augenarzt
6. Termin Untersuchung beim Augenarzt
7. Termin Vorstellung beim Internisten
8. Termin 1. Untersuchung beim Internisten Untersuchung der Blutgefässe (ultraschall)
9. Termin 2. Untersuchung beim Internisten Untersuchung des Herzen (Ultraschall)
10. Termin Auswertung der Ergebnisse beim Hausarzt.
Jetzt kommen noch mindestens 4 Termin zur Ausstellung eines Rezeptes hinzu.
Das sind schon 14 Arztbesuche für nur eine Untersuchung, bei Frauen kommen ja die Untersuchungen beim Frauenarzt noch hinzu. Zahnarztbesuche sind da noch garnicht dabei.
Das sind Ihre 18 Termine. Diese termine werden nicht in einen Quartal erledigt sondern sehr schön auf die Quartale verteilt (Praxisgebühren?)Termine wegen Krankheit kommen da noch hinzu. Was ist nun Ihre Meinung, Wie wollen Sie das ändern?
Viele Grüße
Frank Neumann
Sehr geehrter Herr Neumann,
vielen Dank für Ihre Anfrage bzw. Anmerkungen zum Thema der Häufigkeit von Arztbesuchen in Deutschland.
Anhand Ihres Einzelfallbeispiels ist gut nachvollziehbar, dass es enorme Potentiale zur Steigerung der Effektivität vorliegen. Selbstverständlich sind bei vielfältigen Untersuchungen mehrere Arztermine von Nöten. Allerdings halte ich u. a. die in Ihrem Beispiel vorgebrachten Termine zur Anmeldung und Vorstellung für anderweitig lösbar bzw. sind diese sicherlich mit den Folgeterminen zusammenlegbar.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Frau Ulrike Flach.
Mit besten Grüßen,
Dr. Martin Lindner