Frage an Martin Lindner von Jörg E. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Dr. Lindner,
gestern Abend bei „Anne Will“ haben Sie bezüglich gewerbsmäßig abgehaltener Arbeitgeberseminare zur Durchsetzung von an sich unzulässigen Kündigungen (bei denen auch Prozessbetrug unterrichtet wurde, in dem z.B. ein gar nicht existierender Zeugenbeweis angeboten wird) erklärt, dass es so etwas sicher auf der anderen Seite auch gäbe, wo dann beigebracht würde, wie man alles durchdrückt.
Zufällig bin ich Vertrauensmann einer großen Gewerkschaft und habe in meinem Leben eine ganze Reihe von gewerkschaftlichen Seminaren besucht. Noch nie wurde dort unterrichtet, wie man z.B. eine legale Kündigung mit irgendwelchen Taschenspielertricks oder gar durch Prozessbetrug verhindert. Daher meine Frage: Haben Sie irgendwelche Belege für die von Ihnen aufgestellte Behauptung? Wenn ja, welche?
Für Ihre Bemühungen (bzw. die Ihrer Mitarbeiter) darf ich Ihnen bereits jetzt danken.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Egerer,
gerne möchte ich Ihre Frage vom 29.03.2010 beantworten.
Wie ich bereits in der Sendung bei Anne Will vom 28.03.2010 festgestellt habe, wird es sowohl auf Seite der Arbeitgeber als auch auf Seite der Gewerkschaften immer schwarze Schafe geben, die ihre Interessen auf die ein oder andere Art und Weise durchdrücken wollen. Auch aus meiner anwaltlichen Praxis ist mir – auch von Fachkollegen – bekannt, dass gelegentlich auch Betriebsräte und Gewerkschaften durch Verfahrensmätzchen und Trixereien versuchen, berechtigte Kündigungsansprüche von Arbeitgebern zu unterlaufen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Martin Lindner