Frage an Martin Heilemann von Birgit E. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sollte man die EU-Agrarsubventionen abschaffen statt Millionen an unwirksamer Entwicklungshilfe zu leisten?
Sehr geehrte Frau Esten,
leider erschließt sich Ihre Frage mir nicht ganz. Ich kann leider keine positive Beziehung zwischen der bisherigen Praxis von Agrarsubventionen und Entwicklungshilfe erkennen. Ganz im Gegenteil ist ein negatives Ergebnis der Brüsseler Finanzspritzen für die Agrarindustrie, dass die Sicherheit der weltweiten Versorgung mit Nahrungsmitteln strukturell gefährdet wird, weil die bäuerlichen Familienbetriebe unter großen wirtschaftlichen Druck geraten Deswegen geht es nicht in erster Linie um ein Abschaffen der Agrarsubventionen, sondern um ein Umsteuern. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU ist so auszugestalten, dass sie sowohl den Interessen der Menschen als auch der Verantwortung für die Ernährungssouveränität anderer Regionen der Welt entspricht. Das Recht auf Nahrung muss mit ökologischer Verantwortung umgesetzt werden. Die Versorgung mit ausreichenden und gesunden Nahrungsmitteln muss einhergehen mit kostendeckenden Erzeugerpreisen (Stichwort: Milchpreise) und für alle sozialen Schichten bezahlbaren Verbraucherpreisen. All das sind gesellschaftliche Aufgaben. Dafür braucht es Subventionen, die allerdings künftig auf nachhaltige Landnutzung und existenzsichernde Arbeitsplätze auszurichten sind, wozu beispielsweise die Sparte des ökologischen Landbaus gehört. Spekulationen auf dem Agrarrohstoffmarkt sind zu unterbinden und Exportsubventionen abzuschaffen.
Falls Sie mit mir persönlich darüber sprechen wollen: Ich bin jeden Dienstag in der Zeit von 14:00 Uhr bis 19:00 Uhr im Wahlcafé im Auricher Regionalbüro zu erreichen, und zwar auch telefonisch: 04941- 973 7860
Mit solidarischen Grüßen
Martin Heilemann