Werden Sie sich im Falle einer zukünftigen Regierungsbeteiligung für eine verstärkte Förderung der biomedizinischen Forschung zu ME/CFS und Long COVID einsetzen?

Sehr geehrte Frau S.,  

vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Interesse an meiner Arbeit!  

COVID-19 und ME/CFS sind zwei der wenigen Krankheitsbilder, die wir explizit im Koalitionsvertrag verankert haben. Dies zeigt die Wichtigkeit des Themas- Wie erkennen den dringenden Handlungsbedarf sowohl in der Versorgung der Betroffenen als auch in der biomedizinischen Forschung. Als Grüne Bundestagsfraktion werden wir uns auch in Zukunft für eine verstärkte Förderung der Forschung zu ME/CFS und Long COVID einsetzen. Dies gilt selbstverständlich besonders im Falle einer zukünftigen Regierungsbeteiligung und umfasst sowohl die Sicherstellung finanzieller Mittel als auch den Ausbau von Strukturen für eine bessere Versorgung der Betroffenen.  

Bereits in dieser Legislaturperiode konnten wir zahlreiche Maßnahmen auf den Weg bringen. Über 22 Millionen Euro wurden in den Haushalten 2022 und 2023 für die Erforschung von ME/CFS und Long COVID bereitgestellt, für 2024 weitere 15 Millionen Euro. Dafür haben wir Grünen uns besonders eingesetzt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert unter anderem an der Charité Berlin Studien zur Wirksamkeit bereits bekannter Medikamente. Parallel dazu wird ein deutschlandweites Netzwerk aus Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen eingerichtet, um eine bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten. Zudem wurde der Gemeinsame Bundesausschuss gesetzlich verpflichtet, bis Ende 2024 klare Diagnosekriterien festzulegen.  

Auch die Sensibilisierung von Ärztinnen und Ärzten ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass ME/CFS Teil der ärztlichen Weiterbildungs-Curricula wird. Ergänzend dazu hat die Nationale Klinische Studiengruppe (NKSG) für Post-COVID und ME/CFS in den letzten zwei Jahren rund 10 Millionen Euro Förderung durch das BMBF erhalten.  

 Ich hoffe, Ihre Frage ausreichend beantwortet zu haben.  

Mit freundlichen Grüßen  

Marlene Schönberger