Frage an Marlene Cieschinger von Vera S. bezüglich Medien
Sehr geehrte Frau Cieschinger,
sind Sie für eine Zusammenlegung der Ämter : Oberbürgermeister und Kultursenator?
Mit freundlichen Grüßen
Vera Schrankl
Sehr geehrte Frau Schrankl,
es ist nicht die gute Luft und auch nicht die schöne Landschaft, die jedes Jahr zahlreiche Touristinnen und Touristen in unsere Stadt lockt. Sie kommen hauptsächlich wegen der reichhaltigen und vielfältigen Kulturangebote, die Berlin zu bieten hat. Ohne ihre Theater, Museen, Galerien, Ausstellungen, Opernhäuser und andere Konzertstätten, Kinos, Denkmäler, Festivals, Projekte und vor allem die vielen Kreativen und Kunstschaffenden ist unsere Stadt nicht zu denken und deshalb freue ich mich über ihre Frage aus diesem Themenbereich.
Wie schon in der Vergangenheit wird sich DIE LINKE weiterhin sehr für kulturelle Belange einsetzen: für den Ausbau und Erhalt von Kultureinrichtungen, für die Aufnahme der Kultur als Staatsziel ins Grundgesetz, für ausreichende Finanzierung, besonders in den Bezirken, aber auch für gute Arbeitsbedingungen für die Kulturschaffenden, für kulturelle Bildung und dafür, dass es sich alle Berlinerinnen und Berliner leisten können, an den unterschiedlichen Angebote teilzuhaben.
Weil Kultur in ständiger Entwicklung begriffen ist und vom gegenseitigen Austausch unterschiedlicher Formen, aber auch mit gesellschaftlichen Prozessen lebt, gilt es hier, "Verkrustungen" vorzubeugen und bestehende Angeboite zu öffnen: interkulturell, generationsübergreifend, für Menschen mit und ohne oder mit unterschiedlichen Behinderungen, medienübergreifend, unter Berücksichtigung verschiedener Lebensformen und offen für neue Anregungen und Strömungen.
Nun hat nach der Wahl 2006 der Regierende Bürgermeister das Amt des Kultursenators mitübernommen. Angesichts der bedeutenden Rolle, die die Kultur, aber auch die Kulturwirtschaft, für Berlin spielt und der bedeutenden Aufgaben auf diesem Gebiet, wäre eine eigene Senatsverwaltung zweifellos angemessen. Letztendlich kommt es aber weniger darauf an, wo die Verwaltung angesiedelt ist, sondern was sie zu leisten im Stande ist.
Jetzt ist meine Antwort doch ein bisschen länger ausgefallen, als geplant, aber daran erkennen Sie, dass mir das Gebiet sehr wichtig ist. Auch wenn ich nicht das Glück hatte, selbst musizieren zu lernen, viel zu selten in die Oper, die nur zwei Straßen entfernt ist, komme, die meisten Filme nicht kenne und vor vielen Bildern ratlos dastehe, weiß ich doch, dass Kultur, seit die Neanderthaler die ersten Musikinstrumente herstellten, ein unverzichtbares Kennzeichen des Menschseins ist und als solches gepflegt werden muss.
Mit schönen Grüßen
Marlene Cieschinger