Was sind die aktuellen politischen Vorgehensweisen, um Betroffenen von Post Covid, Post Vac und ME/CFS zu unterstützen? Was wird getan, um nach Behandlungen, Therapien, Medikamenten etc. zu forschen?
Hallo Herr Rösler, warum wird nicht mehr für die Versorgung von PostCovid, PostVac und ME/CFS Betroffenen getan?Wissen Politiker*innen nicht, dass Zeit eine große Rolle beim Verlauf der Erkrankung spielt?Der Zustand von Betroffenen verschlechtert sich zunehmend und die Chance auf Heilung wird geringer.Wir, Betroffene und ihre Angehörigen brauchen Ihre Unterstützung.Sie haben die Macht, die Stimme und die Kraft, die den Betroffenen fehlt.Bitte nutzen Sie diese, so dass hundertausende Menschen nicht ihr Leben lang ans Bett gebunden sind.Es gibt Möglichkeiten: das Medikament BC007, Immundadsorption etc..Bitte sorgen Sie dafür, dass Aufklärungskampagnen starten, so dass die Ärzt*innen Odysee, das ständige Rechtfertigen/ Erklären, der Kampf, um eine Versorgung etc. endet und die Versicherungen unterstützen.Auch die Pflegeversicherung muss greifen.Nicht jede*r hat ein soziales Netzwerk.Ich bin eine verzweifelte Partnerin eines Post Covid Erkrankten und bitte Sie Stellung zu beziehen.
Sehr geehrte Frau E.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage – wobei ich es sehr wichtig finde, zu unterscheiden, welche Symptome und/ oder Langzeitfolgen im Zusammenhang mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach einer Corona-Schutzimpfung und welche nach einer Erkrankung auftreten, und beide Vorgänge sorgfältig und langfristig zu untersuchen - und natürlich Gegenmaßnahmen zu erreichen.
Das Problem mit Post/Long-Covid und Post-Vac beschäftigt uns sehr und insbesondere meine Kollegin und unsere Sprecherin für Gesundheit in der Grünen Landtagsfraktion, Petra Krebs, hat sich diesem Thema angenommen. Für erkrankte Personen ist es dringend notwendig, zeitnah das weitere Vorgehen auf Bund- und Länderebene festzulegen. Dabei spielen die Erkenntnisse, die wir über die Folgen von Corona bzw. der Impfung haben, eine entscheidende Rolle.
In Baden-Württemberg hat die Landesregierung zur Unterstützung der Forschung auf dem Gebiet der Covid-19 Erkrankungen bereits 13 Mio. Euro in die Hand genommen. Damit wurden zum Beispiel sektorenübergreifende Modellprojekte zu Post/Long-Covid auf den Weg gebracht.
Auf Initiative der Grünen Fraktion hat im Juni 2022 im Sozialausschuss eine öffentliche Anhörung zu Post-Covid und ME/CFS stattgefunden, wobei der Fokus hier eher auf dem Erkrankungsbild ME/CFS lag. Falls Sie Interesse haben, können Sie sich die Anhörung in der Mediathek des Landtages anschauen: www.landtag-bw.de/home/mediathek/videos/2022/20220620sozamecfs1.html?t=0
Die zuständigen Kolleg*innen befinden sich derzeit noch in Gesprächen, welche Maßnahmen hierzu zügig auf Landesebene umgesetzt werden können.
Auf Rückfrage zum Medikament BC 007: Um als sicheres, wirksames und gut getestetes Produkt schnell den Patient*innen helfen zu können, muss nach derzeitigem Stand noch weiter daran getestet werden. Das Bundesforschungsministerium hat hierfür 6,5 Mio. Euro Verfügung gestellt.
Meine Fraktion und ich nehmen die Covid-19 Erkrankungen wie auch die offenen Fragen bei Post-Vac keinesfalls auf die leichte Schulter. An einer Aufklärung und Heilung von Post/Long-Covid und Post-Vac ist uns im Sinne der Betroffenen viel gelegen. Mir persönlich ist es beim Umgang mit Corona auch ein Anliegen, genau hin zuschauen, welche Aufgaben die Politik (weiterhin) übernehmen kann und muss und welche nicht (mehr).
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Partner alles Gute.
Herzliche Grüße nach Freiburg
Markus Rösler