Frage an Markus Rinderspacher von Stefan L. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Rinderspacher,
warum sind Sie gegen Atomstrom?
Freundliche Grüße,
S. Loth
Sehr geehrter Herr Loth,
leider ist die Atomkraft nicht sicherer geworden. Die Risiken atomarer Störfälle mit der Folge möglicher verheerender Strahlenverseuchung können nicht geleugnet werden. Außerdem sind terroristische Attacken auf Atomkraftwerke bedauerlicherweise nicht auszuschließen.
Die Fragen der Entsorgung und Endlagerung von hochradioaktivem Müll, der über Million Jahre sicher eingelagert werden muss, finden keine abschließenden und beruhigenden Antworten. Eine Verlängerung der beschlossenen AKW-Laufzeiten oder gar AKW-Neubauten würden das Entsorgungsproblem verschärfen.
Atomstrom wird nicht billiger. Die hohen Energiekosten, vor allem für Öl und Gas, lösen nachvollziehbare Ängste in der Bevölkerung aus. Aber mit Atomkraft lassen sich weder Häuser beheizen noch Autos fortbewegen. Trotz laufender Atomkraftwerke ist der Strompreis hoch und nichts spricht dafür, dass die Energieerzeuger ihn nach einer Verlängerung von Laufzeiten senken würden.
Nur konsequentes Energiesparen und die Entwicklung effizienter Energie-Technologien versprechen geringere Kosten. Erneuerbare Energien sind die Zukunft.
Sind wir doch froh, dass der Atomkonsens im Jahr 2000 zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den führenden Energieversorgungsunternehmen geschlossen wurde! Für die vorhandenen AKWs wurde damals einvernehmlich eine Regellaufzeit von 32 Jahren vereinbart. Es ist mir ein Rätsel, wie dieser Konsens - ich betone Konsens! - nun mit der CSU-Forderung nach einer Ausweitung der Atomkraft unterminiert wird.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Rinderspacher