Markus Rinderspacher
Markus Rinderspacher
SPD
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Frage von Marcus K. •

Frage an Markus Rinderspacher von Marcus K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Rinderspacher,
Im Münchener Wochenanzeiger vom 20.08.14 werden Sie wie folgt zitiert: "Wir müssen das derzeitige Nadelöhr beseitigen […]. Die zweite Stammstrecke muss kommen."
Folgende Fragen hierzu:
- Wäre es aus Sicht der Bürger in ganz Bayern nicht besser, eine Entlastung der Stammstrecke durch den Südring zu bewerkstelligen, da…
--- ...die Kosten hierfür laut Bund Naturschutz um 2 Mrd. EUR niedriger liegen und man von diesen 32 Schienenprojekte in ganz Bayern finanzieren könnte?
--- ...durch den Ausbau des Südrings die Anwohner der Strecke, die bislang unter dem Lärm des Güterverkehrs leiden, durch Lärmschutzmaßnahmen profitierten?
--- ...die zweite Stammstrecke nur entweder ganz oder gar nicht gebaut werden kann und somit nach Entscheidung nicht mehr auf die Kosten eingewirkt werden kann, während der Südring-Ausbau in Etappen vorgenommen werden und entsprechend bei Kostenexplosionen abgebrochen werden kann?
- Halten Sie es für seriös, wenn der Bayerische Finanzminister eine Kostenobergrenze von 2,1 Mrd. € vorgibt, die Planungen aber bereits von 2,6 Mrd. € ausgehen?
- Inwiefern wird die bestehende Stammstrecke entlastet, wenn gemäß den derzeitigen Planungen nach Starnberg, Fürstenfeldbruck, Neufahrn, Markt Schwaben und zum Flughafen pro Stunde eine S-Bahn mehr fahren soll als heute, aber auf diesen Strecken kein neues Gleis gebaut werden soll? Führt diese Verdichtung bei Störungen nicht noch zu mehr Verspätungen?
- In der zweiten Röhre sollen täglich mindestens 160 Regionalexpresse fahren. Sofern sich diese verspäten, sorgt dies in der zweiten Röhre nicht für zusätzliche Störungen im Betriebsablauf bei der S-Bahn, die im Vergleich zu heute oder auch zur Lösung „Südring“ nicht gegeben sind? Führt diese Belegung der 2. Röhre mit Regionalexpressen nicht auch dazu, dass deren angestrebte „Bypass“-Funktion im Falle einer Störung de facto nicht existiert?
MfG

Markus Rinderspacher
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kaiser,

ich begrüße es, dass Staats- und Bundesregierung die zweite Stammstrecke realisieren und deren Finanzierung sicherstellen wollen, wie Ministerpräsident Seehofer, Bundesverkehrsminister Dobrindt und Staatsminister Herrmann zuletzt mehrfach betonten. Der Tunnel ist nicht nur für die Münchner und das S-Bahn-Einzugsgebiet wichtig, sondern für den gesamten Regionalverkehr in Südbayern.

Tatsächlich ergibt sich beim Südring im Vergleich mit der zweiten Stammstrecke ein weniger günstiger Kosten-Nutzen-Faktor, der Lärmschutz erscheint beim oberirdisch verlaufenden Südring weder bei Bau noch im Betrieb günstiger als beim Stammstreckentunnel. Auch die Entlastung der bestehenden Stammstrecke würde beim Südring-Ausbau deutlich geringer ausfallen als durch den zweiten Stammstreckentunnel. Die Störungsanfälligkeit würde mit dem zweiten Tunnel durch die Kapazitätserhöhung reduziert, die Betriebsqualität gesteigert.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Rinderspacher

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