Werden Sie sich dafür einsetzen, dass pflegende Angehörige ab 1. November Mindestlohn erhalten?
Pflegebedürftige sollen so lange wie möglich in ihrer häuslichen Umgebung leben. Dabei sind pflegende Angehörige zentraler Bestandteil häuslicher Pflege. Je näher der Verwandtschaftsgrad, desto höher der zeitliche Aufwand.
Der Leistungskatalog der Pflegeversicherung vergütet den Aufwand jedoch genau umgekehrt: je fremder die pflegende Person, desto höher der Leistungsbetrag, unterteilt in 4 Gruppen:
A.) Angehörige bis zum 2. Grad
B.) alle anderen Privatpersonen
C.) ambulante Pflegedienste/teilstationäre Einrichtungen, z.B. Tagespflege
D.) Stationäre Einrichtungen (Seniorenheime)
Während seit Jahren 150.000 Pflegekräfte fehlen, begünstigen wir also nicht etwa häusliche Pflege durch Angehörige, sondern Massenabfertigung durch Gesundheitskonzerne. Vorschlag: um das Pflegesystem sofort zu entlasten, erhalten pflegende Angehörige und private lokale Helfer ab 1. November Mindestlohn bis zum Höchstbetrag für vollstationäre Pflege. Die MPK möge dies auf der nächsten Sitzung beschliessen.
Sorge und Pflegearbeit müssen anständig entlohnt werden.Zu Pflegebeginn fordern wir 6 Wochen bezahlten Urlaub für Pflegende, um sich Einarbeiten zu können. Zur Entlastung der Pflege sehen wir 100.000 neue Stellen in der Altenpflege vor. Ich finde ihren Vorschlag einer Mindestlohnzahlung (das wären nach unserem Programm 13 Euro/h) für pflegende Angehörige gut, es muss jedoch auch sichergestellt sein, das medizinisch geschultes Personal in Form von Pflegediensten regelmäßig vor Ort ist.