Wie stehen Sie zu den Herausforderungen im Bereich der kinderärztlichen Versorgung?

Sehr geehrte Frau B.,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Nachricht. Auch ich beobachte mit Sorge, dass es insbesondere in der kindermedizinischen Versorgung seit längerer Zeit zu Engpässen kommt. Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Regelungen auf den Weg gebracht, um mehr Pflegekräfte in Kliniken zu finanzieren und die Mehrarbeit überlasteter Praxen besser zu honorieren.

Ob dieser, lediglich erste Schritt, ausreichend ist, bleibt offen.

Schließlich war es Karl Lauterbach und die SPD selbst, die vor knapp 20 Jahren an der Einführung der umstrittenen Fallpauschalen als Abrechnungssystem in Krankenhäusern maßgeblich beteiligt waren.

Für meine Fraktion und mich ist klar: Es mangelt nicht an Geld und nicht ausschließlich an Personal, die bestehenden Ressourcen müssen besser eingesetzt werden. Warum nicht neue Versorgungs- und Arbeitszeitmodelle erproben? Auch eine Neuaufstellung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes könne in einem größeren Wurf angegangen werden. Innovative Behandlungsformen wie z.B. die Telemedizin müssen finanziell besser ausgestattet werden.

Auch die Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung müssen sinnvoll aufgebrochen werden. Dies darf nicht bedeuten, dass die ambulanten Versorgungsmöglichkeiten von Kliniken einfach erweitert werden. Nach dem Vorbild des Belegarztwesens wäre auch eine Integration der ambulanten Versorger in die stationäre Patientenversorgung überlegt werden.

Ich hoffe, dass ich Ihnen meine Vorstellungen darlegen konnte, wie man aus der derzeitigen Krisensituation einen sinnvollen Ausweg finden könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Koob