Frage an Markus Koob von Helmut E. bezüglich Gesundheit
Heute lief im ARD der Film "Nervengift in der Kabinenluft? - WDR.de". Danach ist bewiesen, dass bei jedem Langstreckenflug jeder Passagier ein geringe Menge an dem Nervengift einatmet, das durch die Luftzufuhr über die Triebwerke zugeführt wird und nachweisliche Zellschädigungen im Gehirn auslöst. Nur beim Dreamliner von Boing, wo die Frischluft neuerdings nicht über Anzapfluft bei den Triebwerken, sondern durch Öffnungen vorne am Bug des Flugzeugs gewonnen wird, war kein Befund festzustellen. Es ist erwiesen, dass die Schmieröle der Triebwerke Zusatzstoffe enthalten, die eindeutig Nervengifte sind. In den USA steht das auch auf den Öldosen des Herstellers, nicht aber in Europa bei gleichem Inhalt. Ich selbst habe schon einmal in der Kabine einen öligen Geruch bemerkt. Immer wieder wurden aber sogenannte "Fume"-Ereignisse festgestellt und gemeldet, wonach Piloten die Sauerstoffmasken anlegen mussten oder nur mit Mühe den Flug beenden konnten und anschließend ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Das Skandalöse ist nun, dass alle Hinweise von Betroffenen seit Mitte des letzten Jahrhunderts bislang sowohl von der Politik, den Sicherheitsbehörden als auch den Flugzeug- und Triebwerksherstellern ignoriert wurden und das Problem für Millionen von Passagieren und Flugbegleitern und sogar von Piloten nicht gelöst wurde. Es scheint so, als ob Wirtschaftlichkeit absoluten Vorrang vor der Gesundheit und Sicherheit der Kunden und Flugbegleiter/Piloten hätte. Das deutet auf ein massives Korruptionsproblem hin.
Frage an Sie als mein Bundestagsabgeordneter und als Fraktionsmitglied der CDU: Was werden Sie tun, um die Bevölkerung vor den Risiken des Nervengases in der Kabine zu schützen?
Boing hat es vorgemacht und im Dreamliner das Konzept der Anzapfluft an den Triebwerken verlassen. Das wäre die technisch richtige Lösung. Doch solange Flugzeuge mit Anzapfluft abheben, müssten wirksame Filter zum Entfernen des Nervengiftgases vorgeschrieben werden.
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Sehr geehrter Herr Ernst,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 08. Juli 2014, in der Sie auf die Problematik von verunreinigter Luft in Flugzeugkabinen eingehen.
Bereits im Mai dieses Jahres hat der Verkehrsausschuss des Bundestags über eine Studie der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) zu diesem Thema debattiert. Die Studie untersuchte so genannte ‚Fume-Events‘ im Zeitraum zwischen 2006 und 2013. Sie ergab, dass es bei 663 bekannten Fällen teilweise zu Geruchs- sowie Rauchentwicklungen kam. Diese seien laut der BFU nicht nachweislich gesundheitsschädigend für die Flugzeuginsassen. Jedoch gibt es Hinweise, dass ein langfristiges Gesundheitsrisiko für Piloten und die Besatzung bestehen kann. Das Vorhaben der BFU, weitere Studien durchzuführen, wird daher von der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag sehr unterstützt.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur prüft zudem aktuell Maßnahmen, die die Gefährdung durch ‚Fume-Events‘ minimieren und die Arbeitssicherheit des Bordpersonals gewährleisten.
Auch wenn dieses Thema nicht primär in meine Zuständigkeit als Familien- und Finanzpolitiker fällt, bin ich dennoch als Ihr Wahlkreisabgeordneter an der weiteren Entwicklung dieses Anliegens interessiert.
Bei weiteren Fragen können Sie mich jederzeit kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Koob, MdB