Wieviel von dem Aussenhandelsüberschuss erworbenen Dollars/Euros werden in Deutschland reinvestiert, was verbleibt gleich im Ausland, wird in Steueroasen versteckt?
Sehr geehrte Frau Völlers,
die Frage oben vertieft nur meine vorherige Frage zum Aussenhandelsüberschuss; noch ergänzen möchte ich, was von dem hier Produziertem und dann Exportiertem füllt die Staatskasse, was die Kapitaleigner, was sollte/könnte davon an die Arbeitnehmer*innen umverteilt werden?
Mit freundlichen Grüßen
KDL
L.
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre vertiefenden Nachfragen zum Außenhandelsbilanzüberschuss.
Wenn ich sie richtig verstanden habe, vermischen Ihre Fragen verschiedene wirtschaftliche Betrachtungsebenen. Dies erschwert die konkrete Beantwortung, dennoch werde ich versuchen, Ihnen eine Antwort zu geben.
Unternehmen, die in Deutschland produzieren und dann exportieren, füllen die „Staatskassen“ nicht per se, sondern in ihrer Wertschöpfung. Beispielsweise durch Arbeitsplätze in der Produktion, die zu mehr Steuerzahlenden führen. Auch durch ihren Beitrag zu einer positiven Außenhandelsbilanz und die Erwirtschaftung von Gewinnen, die dann in Deutschland versteuert werden, hat der Staat Einnahmen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die wichtigste Exportbranche, die Automobilindustrie, die unter anderem in Deutschland produziert, ihre Produkte überall auf der Welt verkauft und den Konzerngewinn aufgrund des Firmensitzes in Deutschland versteuert.
Auch wenn die Unternehmen selbstverständlich Steueroptimierung betreiben, so sind die staatlichen Einnahmen dennoch recht hoch.
Der Exportüberschuss trug maßgeblich dazu bei, dass die Bundesrepublik Deutschland 2023 916 Milliarden Euro einnehmen konnte.
Ich hoffe ich konnte Ihnen mit meiner Antwort trotzdem weiterhelfen. Bei weiteren Rückfragen oder anderen Anliegen, wenden Sie sich gerne über die E-Mailaddresse marja.voellers@bundestag.de direkt an mich.
Mit freundlichen Grüßen
Marja-Liisa Völlers, MdB
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