Welche konkreten Maßnahmen werden sie als Abgeordnete ergreifen, um die Lebenssituation von Patienten mit postinfektiösen Krankheiten wie z.B Post-Covid, ME/CFS nachhaltig zu verbessern?
Sehr geehrte Frau Völlers,
im Koalitionsvertrag der Bundesregierung heißt es: "Zur Erforschung und Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von Covid19 sowie für ME/CFS schaffen wir ein
deutschlandweites Netzwerk von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen." Leider wurde dieser wichtige Punkt für Post-Covid und ME/CFS Patienten aus dem Koalitionsvertrag nicht umgesetzt.
Die Forschungspolitik zu den vorgenannten Krankheiten von der ehemaligen Forschungsministerin wird von den Patientenverbänden als unzureichend angesehen.
Welche konkreten Maßnahmen werden sie als Abgeordnete ergreifen, wenn sie wieder in den nächsten Bundestag gewählt werden, um die Lebenssituation von Patienten mit postinfektiösen Krankheiten wie z.B Post-Covid, ME/CFS nachhaltig zu verbessern?
Sehr geehrter Herr B.,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Wie Sie korrekt beschreiben, bedarf es weiterhin angestrengten Bemühungen, um adäquate Versorgungsstrukturen für Betroffene herzustellen und Forschungsvorhaben in der Medizin voranzutreiben. Diese Diskrepanz wird auch in der kommenden Legislatur bestehen, weswegen angestrebt wird, auch im 21. Deutschen Bundestag zu dieser Thematik zu arbeiten.
Mir ist bewusst, wie beschwerlich und belastend der Weg für Betroffene und ihre Familien ist, bis sie mit einer solch erschütternden Diagnose konfrontiert werden. Ihre Sorgen und Anliegen nehme ich daher ernst.
Wir können in der kommenden Legislatur bereits auf bestehende Strukturen aufbauen. So hatte die Ampel-Bundesregierung – vertreten durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) – in enger Zusammenarbeit mit uns im Parlament bereits verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht. Dass die im Koalitionsvertrag vereinbarte Einrichtung eines deutschlandweiten Netzwerks von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen für Long-COVID und ME/CFS-Betroffene nicht final umgesetzt werden konnte, führe ich insbesondere auf die komplizierten Ressortabstimmungen zurück.
Auch deswegen werbe ich um das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler: Da die konkreten Ursachen des Krankheitsbildes noch unklar sind, braucht es eine stark aufgestellte Grundlagenforschung zur Entwicklung von wirksamen Therapieansätzen. Das geht nur mit progressiven politischen Mehrheiten unter Führung der SPD und einem BMBF, das bereit ist, in Wissensgenerierung zu investieren.
Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausführungen weitergeholfen zu haben. Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie sich gerne direkt an mich unter marja.voellers@bundestag.de wenden.
Mit freundlichen Grüßen,
Marja-Liisa Völlers, MdB