Frage an Marieluise Beck von Maximilian W. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Beck,
als politikinteressierter Schüler einer 12. KLasse interessiere ich mich sehr für das Projekt "Jugend im Parlament". Sind Sie mit dem Thema vertraut? Mich interessiert, was mit "Jugend im Parlament" erreicht werden soll und in welchem Umfang die "Realpolitik" von "JiP" Kenntnis nimmt, d. h. dessen Resolutionen berücksichtigt oder sogar umsetzt. Was halten Sie persönlich von "Jugend im Parlament"?
Mit freundlichen Grüßen,
Maximilian Wendisch
Lieber Maximilian Wendisch,
ganz herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Ich freue mich über Ihr Interesse an dem Projekt ,Jugend im Parlament´, wie ich mich überhaupt darüber freue, wenn Jugendliche sich nicht von der Welle der zu beobachtenden Politikmüdigkeit mitreißen lassen.
Und damit nicht noch mehr junge Menschen die Lust und das Interesse an der Politik verlieren, bietet die Bremische Bürgerschaft -- auch Dank der Beharrlichkeit der grünen Bürgerschaftsfraktion -- SchülerInnen und Jugendlichen an, die Plenararbeit eines Abgeordneten ein wenig kennen zu lernen und zu erfahren, wie Politik gemacht wird. Anders als das Planspiel der UN oder des Deutschen Bundestags sollen im Bremischen Projekt Jugendliche selbst eine Stimme bekommen. So befassen sich die Teilnehmenden mit ihnen nahe stehenden Themen wie Bildung und Schule, Integration, Soziales und Kultur und überreichen dem Bürgerschaftspräsidenten Christian Weber stellvertretend für die Bürgerschaftsabgeordneten ihre Resolutionen ( www.buergerschaft-bremen.de/drs_abo/DRs-17-419_607.pdf ), also ihre im Jugendparlament abgestimmten Beschlüsse.
Leider hat es in den vergangenen Jahren viele Enttäuschungen gegeben: Zwar diskutierten Jugendliche lebhaft, entwickelten Ideen, bildeten sich verantwortlich eine Meinung, landeten schließlich die Ergebnisse des Jugendparlaments sogar auf der Tagesordnung des Landtags, doch leider mussten die Jugendlichen oft feststellen, dass sich danach nicht viel änderte. Das ist die Crux.
JiP hat den Charakter einer politischen Bildungsveranstaltung und ist kein Ersatz für Jugendbeteiligung. Viel eher können Jugendliche Einfluss nehmen, wenn sie selbst die Initiative ergreifen und aktiv werden: sei es in den Jugendbeiräten einzelner Stadtteile, bei der Grünen Jugend oder in politischen Jugendorganisationen anderer demokratischer Parteien, sei es durch die Wahrnehmung ihres Wahlrechts oder auch in schulischem oder sozialem Engagement. Um unsere Gesellschaft und eine lebenswerte Umwelt gestalten zu können, brauchen wir junge, kritische und kreative Köpfe.
Bei weiterem Interesse zu JiP, klicken Sie unter: www.jugend.bremische-buergerschaft.de
Mit freundlichen Grüßen
Marieluise Beck