Frage an Marieluise Beck von Peter L. bezüglich Jugend
Sehr geehrte Fraum Beck,
meine Frage richtet sich an das Versorgungsproblem im Bereich Krippe, Kindergarten und Schulhort. Mir ist bewußt, daß das Land Bremen strikte Sparmaßnahmen durchzuführen hat. Trotzdem frage ich mich, weshalb die Kapazitäten bei der Kinderbetreuung allgemein so eng geplant werden, daß sich immer wieder Einzelschicksale ergeben, die darunter zu leiden haben.
In unserem Beispiel konnte uns für unsere Tochter in unsrem Stadtteil Habenhausen kein Krippenplatz/Kindergartenplatz zugewiesen werden, obwohl ich mit meiner beruflichen Vollzeittätigkeit in 60km Entferungung von unserem Wohnort und meine Frau mit ihrer Teilzeittätigkeit in 70km Entfernung einer gewissen Belastung ausgesetzt sind. Die Lösung für uns war, daß wir unsere Tochter im Viertel in der Kindergarten bringen mußten, was uns jeweils insgesamt eine weitere Stunde Fahrzeit bescherte. Hinzu kommt die Intransparenz bei den Vergabekriterien für diese Kindergartenplätze.
Als Folge unserer Betreuungslösung kommt noch hinzu, daß unsere Tochter, die in diesem Jahr eingeschult wird, kaum Verwurzelungen ihres Freundeskreis hier in Habenhausen hat.
Ich sehe ja ein, daß die Steuern, die wir zahlen, dem Gemeinwohl zugeführt werden müssen. Es ist aber nicht mehr nachvollziehbar, wenn wir selber in einem so kritischen Bereich wie der Kinderbetreuung gar nicht mehr von diesen Mitteln profitieren können. Als Gegenbeispiel könnte man die Subvention öffentlicher Bäder nehmen. Wenn dort gekürzt wird, resultieren daraus keine Einzelschicksale.
Warum wird also immer wieder einzelnen Eltern eine solche Mehrbelastung zugemutet? Das ist die Folge blinder Sparwut, in der jedes Ressort stumpf seinen Anteil zu leisten hat ohne die Folgen abzuwägen. Ich verlange von einer Regierungspartei etwas mehr Intelligenz in diesem Punkt.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Lohmeyer