Portrait von Marieluise Beck
Marieluise Beck
Bündnis 90/Die Grünen
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Marieluise Beck zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Elisabeth J. •

Frage an Marieluise Beck von Elisabeth J. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Beck!

Ø Die Gesundheit der (Bremer) Bevölkerung ist Ihnen sicherlich ein Anliegen.
In welcher Weise setzen Sie sich ein für eine Minimierung der
Strahlenbelastung durch elektromagnetische Felder?

Ø Was wollen Sie bzw. Ihre Partei unternehmen, um die Bevölkerung zu schützen? Die Grenzwerte schützen nur vor thermischen, nicht aber vor athermischen Wirkungen. Sind Ihnen die Empfehlungen an die neue baden-württembergische Landesregierung für eine nachhaltige Mobilfunkpolitik bekannt, hrg. vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und der Verbraucherorganisation Diagnose-Funk?

Ø Glasfaser übertrifft bei Weitem LTE (Bessere Internetverbindungen für Handys etc.) bei der Schnelligkeit der Datenübertragung. Ist Ihnen bekannt, dass Glasfaser evtl. die bessere und für alle die gesündere Lösung sein könnte, wie es bereits in dem Ort Weiding vorgemacht wird?

Unabhängige Informationen zu Tetra, LTE, WLAN finden Sie unter der Verbraucherorganisation Diagnose-Funk: www.diagnose-funk.de

Zu Empfehlungen von BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und Diagnose-Funk: http://www.diagnose-funk.org/politik/politik-d/empfehlungen-fuer-wende-in-der-mobilfunkpolitik.php

Zur Glasfaser in Weiding:
http://www.holmeier.de/Pressemitteilungen/articles/Weiding_DSL.html

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!

Mit freundlichen Grüßen!
Elisabeth jeß-Knecht

Portrait von Marieluise Beck
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Jeß-Knecht,

vielen Dank für Ihre wichtigen Hinweise. Gesundes Wohnen, Schutz vor Umweltgiften, schädlicher Strahlung und Lärm sind für uns Grüne eine Frage der Lebensqualität und eine zentrale Gerechtigkeitsfrage, weil alle Anspruch auf eine gesunde und intakte Umwelt haben, auf gesunde Ernährung und schadstofffreie Produkte. Dafür bedarf es aber neuer Anstrengungen.

Die zunehmende Verbreitung moderner Kommunikationsmittel auf Funkbasis hat zu einer starken Erhöhung der Strahlenbelastung geführt. Einen Beweis für die gesundheitliche Gefährdung der hochfrequenten Strahlung gibt es bis heute nicht. Jedoch erbrachten verschiedene Studien Hinweise auf mögliche Schädigungen durch Mobilfunkstrahlung. Wir nehmen diese Hinweise ernst und setzen uns für eine Stärkung des Vorsorgegedankens ein. Unser Ziel ist es, im Interesse der Allgemeinheit die Strahlenbelastung soweit wie möglich zu minimieren. Die individuelle Belastung mit elektromagnetischer Strahlung kann persönlich durch die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen verringert werden, der Strahlung durch Mobilfunkstationen, HotSpots etc. sind die Bürgerinnen und Bürger dagegen ungefragt ausgeliefert.

Dem Schutzbedürfnis elektrosensibler Menschen stehen sowohl wirtschaftliche Interessen als auch der Wunsch einer großen Mehrheit auf eine flächendeckende Versorgung mit Mobilfunk und Internet entgegen. Es gilt also Wege zu finden, die sowohl dem Bedürfnis nach mobiler Kommunikation als auch nach Vorsorge vor einer nicht auszuschließenden Gefährdung gerecht werden. Bisher ging es vor allem um den schnellen Ausbau der Infrastruktur.

Wir Grüne wollen für einen verantwortungsvolleren Umgang mit diesen Technologien werben. Deshalb fordern wir vorsorgeorientierte und kindergerechtere Grenzwerte; die Sicherstellung einer kabelgebundenen Grundversorgung; Strahlungsminimierung; mehr Mitspracherecht der Bürgerinnen und Bürger bei der Standortwahl von Mobilfunkantennen; die Erforschung kumulierter Wirkung unterschiedlicher Strahlenquellen; eine Handykennzeichnung sowie besseren Schutz von Elektrosensiblen.

Mit freundlichen Grüßen

Marieluise Beck