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Marieluise Beck
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Frage von Florian S. •

Frage an Marieluise Beck von Florian S. bezüglich Recht

Sehr geehrter Frau Beck,

mit Erstaunen habe ich zur Kenntnis genommen , dass man meinen Sport Paintball verbieten möchte.
Ich frage mich ob es nötig ist, dass unter dem Deckmantel des "Sportschützen" deutsche Staatsbürger tötungsbereite ECHTE Waffen benutzen und zu Hause verwahren dürfen.
Wäre es nicht ein leichtes festzulegen, dass die Waffen der Sportschützen im Schützenverein bleiben müssen, dort wo der ausschließliche Einsatz dieser Waffen stattfinden sollte?
Würde dies nicht das Übel viel eher an der Wurzel packen ,indem man echte und gefährliche Waffen aus der Öffentlichkeit entfernt?
Die letzten Amokläufe wurden alle ermöglicht duch privaten Besitz echter Waffen sollte man nicht hier etwas ändern?
Mit dem Sport Paintball und dessen Spielern gibt es und gab es NOCH NIE einen Zusammenhang bei einem deutschen Amoklauf.

Und doch will man nun gegen den international verbreiteten, mit Ligen versehenen und in Deutschland schon äußerst streng reglementierten Sport vorgehen. Soweit ich informiert bin gibt es keine Studien, welche einen Zusammenhang zwischen Computerspielen oder Spielen wie Paintball und resultierender steigender Gewaltneigung belegen eher im Gegenteil Studien und Experten (so nach meinem Kenntnisstand auch unser Professor für Medienpsychologie an der Tu-Chemnitz) verneinen solche Zusamenhänge.

Wiso wird den Aussagen der Fachleute nicht Rechnung getragen, darf ich nach ihrer persönliche Meinung zum Thema fragen?

Die aktuelle Entscheidung gegen Paintball ist für mich eine gefühlte kriminalisierung meiner Person. Ich kann diese politische Entscheidung nicht nachvollziehen und ich konnte auch noch keinen mündigen Wähler in meinen sozialen Umfeld finden der diese politische Entscheidung teil.
Ich appeliere an Sie, sich wenn möglich zumindest ausfürliche über Paintball und Gewaltstudien zu informieren bevor Sie einem Verbot meines Sports zustimmen.

Verbieten Sie echte Waffen im Privatbesitzt, aber bitte keine Spielgeräte.

mit freundlichen Grüßen

Florian Stephan

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Stephan,

ich danke Ihnen für Ihre Frage und gebe Ihnen im Kern recht: das verbot von Paintball und Gotcha ist reine Symbolpolitik und hat wenig mit den wirklichen Problemen des Waffenbesitzes zu tun.

Die angeblichen Verschärfungen im Waffenrecht, die die große Koalition nun nach langem Ringen präsentiert, sind ein mutloses Zugeständnis an die Waffenlobby. Der gefundene Kompromiss erschwert den Zugang zu Waffen nur minimal. Dass nun alle Waffen zentral registriert werden und endlich ein Überblick entsteht, wer wie viele und welche Waffen besitzt, war genauso überfällig wie die Kontrolle, ob die Waffen auch wie vorgeschrieben gelagert werden.

Anstatt das Schießen mit großkalibrigen Waffen für alle Menschen - und nicht nur für 14-18-Jährige - zu verbieten, konnten sich die Innenexperten gerade einmal auf das heuchlerische Verbot von Paintball und Laserdom einigen.

Damit verschärft die Koalition das Waffenrecht an den Stellen, an denen es der Waffenlobby am wenigsten weh tut. Das gigantische Schusswaffenarsenal, das sich in deutschen Haushalten findet, geht die große Koalition dagegen nicht an. Damit Amokläufe wie in Winnenden in Zukunft verhindert werden, brauchen wir aber eine wirkliche Kehrtwende in der Waffengesetzgebung. Die große Koalition muss sich endlich dem Druck der Waffenlobby und der Schützenvereine entziehen und wirksame Schritte zur Abrüstung der Privathaushalte ergreifen. Denn Waffen haben dort nichts zu suchen.

Wenn sie sich weiter informieren möchten, wie die Haltung der Grünen zum Waffengesetz ist, dann lesen Sie gerne hier weiter:
http://www.gruene-bundestag.de/cms/innenpolitik/dok/281/281724.fuer_eine_zivilgesellschaft_ohne_waffen.html

Mit freundlichen Grüßen
Marieluise Beck