Frage an Marie Schäffer von Barbara S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau S.,

vielen Dank für Ihre Frage. Das Thema Griebnitzsee-Rundweg ist leider ein sehr langwieriges und zermürbendes. Diese Grundstücke hätten niemals privatisiert werden dürfen. Wir Bündnisgrünen setzen uns weiterhin für einen öffentlichen Uferzugang ein und unterstützen zu diesem Ziel wenn nötig auch eine Enteignung.

Zu diesem Vorgehen stehe ich auch persönlich. Ich werde als Stadtverordnete in Potsdam und auch im Landtag entsprechend alle zielführenden Maßnahmen in diese Richtung unterstützen.

Ich bin der Meinung, Seen sollten als Gemeinschaftsgut der Allgemeinheit wo immer möglich offenstehen. Sie dienen nicht nur dem Naturerlebnis und der Erholung sondern können im Kontext der immer mehr zunehmenden Hitzewellen auch wertvolle Abkühlung bringen.

Der Uferweg am Griebnitzsee liegt mir auch persönlich besonders am Herzen. Ich habe mehrere Jahre lang im Studentenwohnheim am Griebnitzsee gewohnt und mich sehr regelmäßig geärgert, dass dieser tolle und historisch bedeutsame Weg nicht zur Erholung genutzt werden kann.

Der Pfad hin zu einem freien Zugang ist jedoch aufgrund der massiven Gegenwehr einiger Anrainer lang und steinig. Unser Rechtsstaat setzt (zurecht) hohe Hürden dafür, dass der Privatbesitz von Menschen enteignet wird - auch wenn wie in diesem Fall die Entstehungsgeschichte aus gesellschaftspolitischer Sicht schwer erträglich ist. Daher müssen zunächst alle Möglichkeiten einer gütlichen Einigung ausgeschöpft werden, denn alles Andere würde spätere Schritte potentiell unmöglich machen. Es wird jedoch weiterhin daran gearbeitet. Eine Zusammenfassung des Stands finden Sie z.B. in folgendem Artikel: https://www.pnn.de/potsdam/uferweg-in-potsdam-ein-durchbruch-am-griebnitzsee/24148182.html

Ich verstehe sehr gut Ihren Frust bei dem Thema und empfinde diesen auch selbst. Manchmal dauert das Ausbügeln schwerer politischer Fehlentscheidungen leider sehr lange. Ich hoffe sehr auf eine positive Entscheidung der Gerichte, damit der weitere Prozess endlich starten kann.

Herzliche Grüße
Marie Schäffer