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Frage von Stephan F. •

Frage an Marianne König von Stephan F. bezüglich Verbraucherschutz

meinen sie das Landwirtschaft heut zu Tage ökologisch und produktiv sein kann.,und wenn ja wie soll der deutsche Bauer auf dem globalen Markt sich behaupten

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Landwirtschaft kann heutzutage ökologisch und produktiv sein. Mit ökologischen Anbauverfahren sind langfristig gute, stabile Erträge mit einem viel geringeren Ressourceneinsatz als in der konventionellen Landwirtschaft zu erwirtschaften. Dadurch wird der Boden als Hauptressource geschont und bleibt produktiv. Da keine chemischen Düngemittel und Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmittel eingesetzt werden, sind die externen Kosten geringer als in der konventionellen Landwirtschaft und Schäden an Umwelt, Boden und der Gesundheit der Konsumenten, die Kosten für die Gesellschaft darstellen, werden vermieden.
Der Frage, wie sich deutsche Bauern am globalen Markt behaupten können, liegt die grundsätzliche Frage nach dem Wirtschaftssystem zugrunde. DIE LINKE ist der Auffassung, dass gerade in der Landwirtschaft und der Lebensmittelerzeugung eine stärkere Regionalisierung, also eine stärkere Gewichtung auf regionale Wirtschaftskreisläufe notwendig ist. Lassen Sie mich das am Beispiel Äpfel erläutern. In Mitteleuropa gibt es große (auch berühmte) Obstanbaugebiete, zum Beispiel das Alte Land hier bei uns, aber auch zum Beispiel in Südtirol. Äpfel lassen sich sehr gut lagern, sodass eine ganzjährige Versorgung in Mitteleuropa aus regionalen Quellen gegeben wäre. Trotzdem kann man immer häufiger Äpfel zum Beispiel aus Neuseeland in unseren Läden kaufen. Die sind sicherlich nicht schlechter, aber zu bedenken sind die Umweltschäden und -kosten, die durch den Transport dieser Äpfel nach Mitteleuropa entstehen. Ich kann unseren Obstbauern nicht empfehlen, nun ihrerseits sich am globalen Markt zu beteiligen und ihre Äpfel nach Neuseeland zu schiffen oder zu fliegen.
Trotzdem wird das zum Beispiel in der Fleischproduktion gemacht. Die deutschen Agrarexporte sind im letzten Jahr um 11% auf 59 Milliarden Euro gewachsen. Ganz negative Auswirkungen hat das auf die Kleinbauern in den sogenannten Entwicklungsländern. Viele Flächen in diesen Ländern werden blockiert, um Viehfutter (z.B. Soja) für deutsche Tierproduzenten anzubauen. Gleichzeitig werden deutsche Fleischprodukte in den Städten dieser Länder auf den Markt geworfen und die einheimischen Produzenten können ihr Vieh nicht mehr verkaufen. Und in Niedersachsen bzw. Deutschland sind diese Exportzuwächse gerade im Fleischbereich mit einer gnadenlosen Massentierhaltung mit übermäßigen Arzneimitteleinsatz ergattert. Diese Entwicklung schadet der Umwelt, dem sozialen Ausgleich auf der Welt und gefährdet die Existenz vieler Bauern, auch hier in Niedersachsen.

Marianne König MdL