Sehr geehrte Frau Harder-Kühnel wie sehen Sie UNSERE Öffentlich Rechtlichen Medien, gerade im Umgang mit der AfD? Ich habe das Gefühl alles wird SKANDALISIERT wenn es um die AfD geht.

Sehr geehrter Herr H.,

aus subjektiver Sicht kann sich bei den Bürgern wie Ihnen durchaus der Eindruck aufdrängen, dass nicht nur die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien, sondern dass generell der etablierten Medienlandschaft von der bundesweiten Presse bis hin zur regionalen Tageszeitung - im Vergleich zu den anderen im Deutschen Bundestag vertretenen politischen Parteien – erheblich negativer und einseitiger bei der AfD ausfällt.

Eine kleine Erklärung dafür könnte eine im Mai 2020 erfolgte Umfrage unter Volontären der ARD liefern: So gaben damals ganze 92,2 % der Befragten an, bei der nächsten Bundestagswahl SPD, Grüne oder Linke wählen zu wollen. Auch wenn dieses Ergebnis vermutlich nicht repräsentativ für den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist, so deutet dieser erstaunlich hohe Anteil dennoch auf den Umstand hin, dass wir von sehr vielen Journalisten aus diesem Bereich als “politischer Gegner/Feind” wahrgenommen und dementsprechend behandelt werden.

Allerdings muss man konstatieren, dass auch eine verzerrende, manipulative, tendenziöse Berichterstattung von der grundgesetzlich geschützten Pressefreiheit gedeckt und damit zweifelsfrei als rechtskonform zu bewerten ist. Es hängt somit vom individuellen Journalisten ab, ob er freiwillig dem Ethos eines redlichen Berichterstatters folgt, der die Bürger objektiv und sachlich informiert, anstatt sie in seinem Interesse politisch zu beeinflussen. Diese Entscheidung trifft jeder für sich letztlich selbst.

Die Presse galt stets als ein unverzichtbares Instrument in einer Demokratie zur Kontrolle der politischen Führung sowie zur Anprangerung von gesellschaftlichen Missständen. Daher ist es meines Erachtens umso wichtiger, dass sie nicht durch die sie repräsentierenden Journalisten beschädigt wird und die Bürger nicht das Vertrauen in sie verlieren.

Bitte beachten Sie, dass ich als persönlich betroffene Bundestagsabgeordnete hierzu lediglich meine subjektive Einschätzung abgeben kann.

Mit freundlichen Grüßen

Mariana Harder-Kühnel