Guten Tag, werden Sie sich für ein Temoplimit von 130 km/h auf Autobahnen einsetzen um die Anzahl der Verkehrstote in Deutschland (2023: 2839 Tote) zu reduzieren???
Je 1 Milliarde gefahrener Kilometer auf Autobahnabschnitten mit Tempolimit gibt es 0,95 Unfälle mit Todesfall. Auf Strecken ohne Tempolimit hingegen gibt es 1,67 Unfälle mit Todesfall – das sind rund 75 Prozent mehr als auf Strecken mit Tempolimit. Unbestritten ist außerdem, dass ein generelles Tempolimit die Emissionen von CO₂ und weiteren Schadstoffen (z.B. Feinstaubbelastung) verringern würde.
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Die Sicherheit auf unseren Straßen, gerade auch bei uns im ländlichen Raum, ist ein zentrales Anliegen für mich, und ich nehme die Debatte um ein Tempolimit sehr ernst. Dennoch bin ich überzeugt, dass ein generelles Tempolimit von 130 km/h nicht der richtige Weg ist, um die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland wirksam zu senken.
Die Unfallstatistiken zeigen, dass Autobahnen – selbst ohne Tempolimit – die mit Abstand sichersten Straßen in Deutschland sind. Der Großteil der tödlichen Unfälle ereignet sich auf Landstraßen, wo es im Jahr 2023 mit 1.452 Todesopfern mehr als die Hälfte aller Verkehrstoten gab. Im Vergleich dazu lag die Zahl der Verkehrstoten auf Autobahnen bei 368 – und das trotz des höheren Verkehrsaufkommens und der höheren gefahrenen Geschwindigkeiten. Diese Zahlen belegen, dass wir den Fokus stärker auf die Unfallvermeidung auf Landstraßen legen sollten, anstatt den Verkehr auf Autobahnen unnötig zu reglementieren.
Auch die von Ihnen genannte Statistik zeigt, dass es auf Autobahnen ohne Tempolimit mehr tödliche Unfälle gibt. Doch entscheidend ist die Frage nach den Ursachen dieser Unfälle. Studien zeigen, dass Unfälle auf Autobahnen häufig durch andere Faktoren wie Unaufmerksamkeit, Ablenkung, Alkohol- oder Drogenkonsum sowie mangelnden Sicherheitsabstand verursacht werden – nicht primär durch die Geschwindigkeit selbst. Viel entscheidender als ein generelles Tempolimit ist daher eine bessere Verkehrserziehung, eine konsequentere Ahndung von gefährlichem Fahrverhalten sowie der Einsatz intelligenter Verkehrssteuerungssysteme, die situativ die Geschwindigkeit begrenzen, wo es tatsächlich notwendig ist.
Zudem wird oft argumentiert, dass ein Tempolimit die Umwelt entlastet. Die tatsächlichen CO₂-Einsparungen wären jedoch vergleichsweise gering und stehen in keinem Verhältnis zu den wirtschaftlichen und individuellen Einschränkungen, die ein generelles Tempolimit mit sich bringen würde. Viel sinnvoller ist es, verstärkt auf technologische Innovationen zu setzen – etwa auf moderne, effizientere Antriebssysteme und einen beschleunigten Ausbau der Elektromobilität.
Die CDU steht für eine pragmatische Verkehrspolitik, die sich an Fakten und effektiven Maßnahmen orientiert. Statt auf pauschale Verbote setzen wir auf gezielte Sicherheitsmaßnahmen, um die Zahl der Verkehrstoten weiter zu senken. Deshalb werde ich mich auch weiterhin gegen ein generelles Tempolimit einsetzen und stattdessen für sinnvolle Lösungen eintreten, die wirklich zur Verkehrssicherheit beitragen.