Warum werden Sozialwohnungen nur noch mit zeitlicher Befristung gebaut ? Warum erhalten Beamte und sogar deren Kinden vergünstigten unbefristeten Wohnraum ? Falls Ländersache, was meinen Sie?
Sehr geehrte Frau Weiß, warum erhalten Beamtenpensioräne/innen die mit den Gewerkschaften abgeschlossenen Tariferhöhungen automatisch ebenfalls, obwohl die Pensionen im Durchschnitt doppelt so hoch sind wie die Renten. Die normale Rentner müssen aus Gleichbeandlungsgründen die Renten versteuern, die Beamten nur ein Minimum der viel höheren Pensionen
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Der soziale Wohnungsbau ist eine zentrale Herausforderung in Baden-Württemberg und ganz Deutschland. Die Landesregierung setzt sich dafür ein, dass mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird – sei es durch Neubauten oder durch die Verlängerung bestehender Sozialbindungen. Die Befristung von Sozialwohnungen hat vor allem finanzielle und rechtliche Gründe: Investoren müssen Anreize erhalten, um sozialen Wohnungsbau mitzutragen, und staatliche Mittel sind begrenzt. Deshalb setzen wir auf eine Kombination aus Neubauförderung, Mietzuschüssen und gezielter Unterstützung für Haushalte mit geringem Einkommen.
Wir wissen aber auch, dass die steigenden Mieten für viele Menschen eine große Belastung darstellen. Deshalb fordern wir eine langfristige Strategie, die sowohl den Bestand an Sozialwohnungen sichert als auch neuen Wohnraum schafft. Wir müssen Bauvorschriften vereinfachen, um schneller und kostengünstiger bauen zu können.
Zu den Wohnvergünstigungen für Beamte: Der öffentliche Dienst muss in Zeiten des Fachkräftemangels attraktiv bleiben. In manchen Regionen ist bezahlbarer Wohnraum für Lehrer, Polizisten oder Pflegekräfte besonders wichtig. Dennoch muss jede Förderung fair und zielgerichtet sein. Es ist unsere Aufgabe, Lösungen zu finden, die allen zugutekommen – von jungen Familien bis hin zu Rentnern, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.
Zu Ihrer Nachfrage:
Die Versorgung von Beamten und die gesetzliche Rente basieren auf unterschiedlichen Systemen mit unterschiedlichen rechtlichen und finanziellen Grundlagen. Die Anpassung der Beamtenpensionen an die Tariferhöhungen des öffentlichen Dienstes erfolgt aufgrund des sogenannten Alimentationsprinzips. Dieses Prinzip stellt sicher, dass Beamte und Versorgungsempfänger angemessen an der wirtschaftlichen Entwicklung teilhaben, da sie im aktiven Dienst keine Verhandlungen über ihre Gehälter führen können – anders als Angestellte mit Tarifverträgen. Die unterschiedlichen Besteuerungen sind dabei historisch gewachsen und orientieren sich an den jeweiligen Systemen. Allerdings ist auch die Besteuerung der Beamtenpensionen in den letzten Jahren gestiegen und wird weiter angeglichen. Unser Ziel ist es, eine faire und nachhaltige Altersversorgung für alle Bürger sicherzustellen – sowohl für Rentner als auch für Pensionäre.