Frage an Maria Klein-Schmeink von Irmgard R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Klein-Schmeink!
Ich hörte, dass in der EU keine weiteren Naturheilmittel mehr zugelassen werden. Stimmt diese Darstellung und warum?
Warum werden alternative Heilmethoden, etwa Ayuverda oder die alte chinesische Medizin und nachweislich hilfreiche Naturheilmittel m.W. nicht von den Kassen übernommen? Was plant Ihre Partei hierzu? Warum gibt es z.B. die Traditional Herbal Medicial Product Directive, die laut diesem Bericht die Anwendung alternativer Heilmethoden-und mittel stark einschränkt:
Will die EU und die Politik so in Wahrheit die Pharmalobby unterstützen?
Ist Ihre Partei dafür, dass Lebensmittel, Medikamente usw. ohne gefährliche E-Stoffe, Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker usw. hergestellt werden müssen? Und warum ist Glyphosat noch erlaubt? Müsste es nicht so sein, dass im Zweifel ein Verbot wirksamer ist als gegensätzliche Studien bzw. die Gewichtung dieser?
Laut Wikipedia steht Kuhmilch im Verdacht Diabetes, Krebs, Parkinson usw. auszulösen:
Warum wird nicht vor Kuhmilch gewarnt? Sind Sie dafür, dass man sie an Schulen verteilt?
Mit freundlichen Grüßen
I. R.
Sehr geehrte Frau Resch,
die von Ihnen angesprochene Richtlinie 2004/24/EG des europäischen Parlaments und des Rates wurde bereits 2004 verabschiedet und hat nicht dazu geführt, dass Naturheilmittel nicht mehr zugelassen werden. Im Gegenteil zielte die Richtlinie darauf ab, in bestimmten Fällen die Zulassung zu erleichtern.
Die Kostenübernahme der Behandlungen von Heilpraktikern funktioniert schon heute bei der Mehrheit der gesetzlichen Krankenkassen auf freiwilliger Basis auf Grundlage von Satzungsleistungen. Ich halte dies auch zukünftig für ein geeignetes Modell in den Fällen in denen eine Wirksamkeit nicht eindeutig nachgewiesen werden kann. Andere Heilmethoden wie Physiotherapie oder Akkupunktur werden durch die Kassen bereits übernommen.
Wir Grüne stehen für Lebensmittel ohne Gift und Gentechnik. Gefährliche oder gesundheitsschädliche Stoffe haben in unserem Essen nichts zu suchen. Wir wollen zudem mehr Transparenz bei Lebensmitteln zum Beispiel in Form eines verbindlichen Tierwohllabels und einer Nährwertampel, damit Verbraucherinnen und Verbraucher auf einen Blick erkennen können, wie gesund ein Produkt ist und wie es hergestellt wurde. Außerdem wollen wir gute Ernährung von Anfang an stärken und setzen uns deshalb seit langem für eine deutlich bessere Schul- und Kitaverpflegung aus und mehr Ernährungsbildung. Zudem machen wir uns für ein besseres Kontrollsystem für Lebensmittel stark, damit bei Verstößen auch entsprechend reagiert wird. Dass hier Handlungsbedarf besteht hat nicht zuletzt der Fipronil-Skandal offenbart.
Wir Grünen setzen uns schon lange dafür ein, dass Glyphosat verboten wird – leider hat die Große Koalition das nicht so gesehen, vor allem die VertreterInnen der konventionellen Landwirtschaft in der CDU/CSU. Deshalb hat Deutschland sich bisher auf EU-Ebene neutral bis positiv zu einer Wiederzulassung geäußert. Grüne auf Länder-, Bundes- und europäischer Ebene haben dagegen frühzeitig den (Glyphosat-positiven) Bewertungsbericht der deutschen Behörden kritisiert, haben in den Ländern den Einsatz auf öffentlichen Flächen verboten, und sich im Europa-Parlament gegen Glyphosat ausgesprochen.
Wir werden auch künftig für ein Verbot von Glyphosat kämpfen – denn da haben Sie recht, das Verbot des Mitteleinsatzes ist der wirksamste Schutz für Mensch und Umwelt.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Klein-Schmeink