Maria Klein-Schmeink
Maria Klein-Schmeink
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Ines A. •

Frage an Maria Klein-Schmeink von Ines A. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Klein- Schmeink,

auch wenn ich nicht direkt in der Großtierpraxis tätig bin, weiss ich als Tierärztin, dass in Schwein- und Geflügelbeständen routinemässig gegen das Tierschutzgesetz verstoßen wird, indem Amputationen (Schnabel, Schwanz, Krallen, Kamm usw.) ohne Betäubung durchgeführt werden, die nur in Ausnahmefällen mit Genehmigung erlaubt sind. Der Grund ist, dass die industrielle Massentierhaltung, wie wir sie hier haben, sonst gar nicht möglich wäre. Der Druck der Agrarlobby auf Politik und Verwaltung scheint so groß zu sein, dass die zuständigen Behörden dazu beitragen, dass der Ausnahmefall zur Regel wird. Ich würde gerne wissen, wie Sie dazu stehen und was Sie dagegen unternehmen.

Mit freundlichem Gruß
Dr. Ines Advena

Maria Klein-Schmeink
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Dr. Advena,

vielen Dank für ihr Interesse an der grünen Position beim Thema Tierschutz. Zu den Amputationen erreichte uns eine weitere Frage, auf deren ausführliche Antwort ich Sie gerne hinweisen möchte.

Kurz zusammengefasst: Wir sind der Meinung, dass das im Jahre 2002 im Grundgesetz festgeschriebene Staatsziel Tierschutz und die Massentierhaltung im Widerspruch zueinander stehen und nicht miteinander vereinbar sind. Wir fordern eine Abkehr von der industrialisierten Massentierhaltung in der die Würde des Tiers missachtet und nur als Kostenfaktor betrachtet wird. Deshalb erarbeitet die grüne Bundestagsfraktion derzeit einen komplett neuen Entwurf für ein Tierschutzgesetz, der den Eingriff am Tier im Zusammenhang mit der Anpassung an Haltungssyssteme verbietet. Da das Kürzen von Schnäbeln bei Geflügel, das Kupieren von Schwänzen bei Schweinen oder das Enthornen bei Rindern ausschließlich den Anpassungen an die katastrophalen Haltungsbedingungen dient, würden diese durch unseren Gesetzentwurf ausnahmslos verboten werden. Außerdem setzen wir uns für die Einführung eines Verbandsklagerechts anerkannter Tierschutzorganisationen ein.

Mit freundlichen Grüßen,
Maria Klein-Schmeink

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