Frage an Marco Mantovanelli von Johannes E. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Mantovanelli,
ich möchte Sie im Namen der Jungen Liberalen fragen, wie Sie zur Legalisierung von Cannabis stehen und ob Sie sich im Falle einer Wahl zum Bundestagsabgeordneten für eine dementsprechende Gesetzesinitiative einsetzen würden.
Aus Sicht der JuLis sprechen für eine Legalisierung folgende Gründe (auszugsweise):
Das Suchtpotential von Cannabis ist gering. "Knapp 40 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren haben Cannabis zumindest schon einmal probiert. Bei vielen bleibt es aber beim einmaligen, gelegentlichen oder nur episodischen Gebrauch." (Drogenaffinitätsstudie der BZgA 2011).
Und das, obwohl Cannabis, im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung, unter Jugendlichen weit verbreitet und bereits jetzt leicht verfügbar ist. Insgesamt 65 % der 18- bis 25Jährigen haben schon einmal Cannabis angeboten bekommen.
Legale Drogen sind oft gefährlicher als Cannabis. In Deutschland sind nach Hochrechnung rund 14,6 Mio. Menschen abhängig von Nikotin, nur 200.000 Menschen geben an, Cannabis regelmäßig zu konsumieren.
Im Gegensatz zu illegalen Dogen wäre legales Cannabis kontrolliert. Personen, die heute Cannabis auf der Straße erwerben, können nicht kontrollieren, welche Inhaltsstoffe enthalten sind oder wie hoch der THC-Wert ist. Bei legalem Cannabis müssen alle Inhalts- und Gefahrenstoffe aufgeführt werden.
Die organisierte Kriminalität verliert eine wichtige Einnahmequelle. Kriminelle Vereinigungen finanzieren sich zum guten Teil aus dem Drogenhandel.
Natürlich sind sich die Jungen Liberalen der Risiken des Drogenkonsums bewusst. Deshalb sollen auch in Zukunft zwei wichtige Einschränkungen gelten. Zum einen fällt Cannabis unter die Bestimmungen des Jugendschutzes und darf nicht an Minderjährige verkauft werden. Zum anderen soll das Führen von Kraftfahrzeugen und Maschinen unter Drogeneinfluss strafbar bleiben.
Sehr geehrter Herr Elstner,
als Schöffe habe ich mit vielen Drogendelikten, die vor Gericht verhandelt werden zu tun. Hierbei habe ich sehr oft die Erfahrung gemacht, das bei vielen Drogenabhängigen, die Heroin- oder Kokainsüchtig sind, Cannabis als Einstiegsdroge gedient hat.
Eine Legalisierung von Cannabis hielte ich für kontraproduktiv, um den Drogenkonsum insgesamt zurückzudrängen.
Ich gebe Ihnen recht, dass die Abhängigkeit von Alkohol und Nikotin ebenfalls sehr gefährlich ist. Deshalb setzten wir GRÜNE uns dafür eine das Rauchen in öffentlich zugänglichen Gebäuden zu verbieten, wie das in vielen Bundesländern schon umgesetzt ist und auch Werbung für Zigaretten und Alkohol weiter einzuschränken.
mit freundlichen Grüßen,
Marco Mantovanelli