Was halten Sie von Regionalwährungen und welche Möglichkeiten zur Stärkung auf EU-Ebene sehen Sie?
Sehr geehrte Frau Ripa,
wie steht die ÖDP zu Regionalwährungen und welche Möglichkeiten sehen Sie, die Bedingungen auf EU-Ebene zu verbessern?
Herzliche Grüße
Christian G.
Sehr geehrter Herr G.
vielen Dank für Ihre Frage.
Seit Jahren kaufen und handeln Bürger in bestimmten Regionen mit „Chiemgauer“, „Sterntaler“ oder anderen Regionalwährungen, die neben der ökonomischen auch eine ökologische und soziale Komponente enthalten. Solche Regionalwährungen sind ein effektives Mittel, um Wirtschaftsstrukturen zu stärken, regionale Wirtschaftskreisläufe zu fördern und damit die Wertschöpfung in der Region zu halten. Was etwa den Chiemgauer anbelangt, so wird er inzwischen von 600 Unternehmen in der Region akzeptiert. Der regionale Einkauf fördert die kleineren Geschäfte vor Ort, kurbelt die regionale Wirtschaft an und bringt zusätzliches Geld in die Kassen von Vereinen und sozialen Einrichtungen. Die Regionalwährungen helfen somit, regionale Produkte abzusetzen, neue Umsätze zu ermöglichen und Arbeitsplätze zu schaffen. Regionales Wirtschaften verkürzt die Transportwege und schont die Umwelt. Wir von der „ÖDP – die Naturschutzpartei“ setzen uns für regionale Kreisläufe ein.
Diese Begrenzung und Bindung an die Region ist eine Abkehr vom expansiven Modernisierungspfad, weil wachsende globale Güterströme und Wertschöpfungsketten re-regionalisiert und limitiert werden. Kaufkraft, die zuvor für eine wachsende Zahl günstiger Importgüter aus Übersee verwendet wurde, wird in Teilen wieder auf Güter gelenkt, die regional erbracht werden können, auch wenn sie gegenüber der Konkurrenz aus Übersee teurer sein mögen. Dies entspricht dem Prinzip der Subsidiarität.
Deshalb begrüße ich Konzepte, die die Regionalität fördern.
Die EU hat allerdings, was Regionalwährung betrifft, keine Kompetenzen.
Mit freundlichen Grüßen