Sehr geehrte Frau Ripa, mögen Sie erklären, weshalb Sie zur EVP gewechselt sind? Angesichts Ihrer viel ökologischeren Orientierung als viele Grüne empfinde ich das als eher ungewöhnlich.
Sehr geehrte Frau W.,
die Verteidigung des Mandats bei der diesjährigen Europawahl ist ein großer Erfolg für die ÖDP. Das war nicht selbstverständlich, denn Themen der Ökologie und Nachhaltigkeit werden derzeit von anderen politischen und gesellschaftlichen Debatten überlagert. Dabei führen uns die aktuellen Starkregenereignisse in Spanien, bei denen viele Menschen starben, sowie die Flutkatastrophe in Mittel- und Osteuropa verbunden mit dem Tod vieler Zugvögel noch einmal mit aller Dringlichkeit vor Augen, dass wir den Kampf gegen den Klimawandel und seinen Gefahren für Menschen und Tiere nicht vernachlässigen dürfen.
Nachdem ich mich 2020, als ich das erste Mal ins Europäische Parlament eingezogen war, für eine Mitgliedschaft in der Fraktion „Greens/EFA“ entschieden hatte, bin ich seit dieser Legislaturperiode Mitglied der EVP-Fraktion. Dabei war ich im Vorfeld dieser Entscheidung mit mehreren Fraktionen im Gespräch. Die EVP war die Fraktion, die mir das beste Angebot zur Umsetzung ökologisch-bürgerlicher Themen gemacht hat. Als Politikerin mit dem Schwerpunkt Ökologie kann ich als Mitglied der größten und einflussreichsten Parlamentsfraktion überdies als Brückenbauerin zu den Umweltverbänden fungieren.
Die EVP ist als europäischste Fraktion zudem ein Bollwerk gegen die erstarkten Rechtsextremen im Parlament.
Den letzten Ausschlag für meine Entscheidung zugunsten der EVP-Fraktion gab das Recht des freien Mandats. Bei Differenzen kann ich anders abstimmen als die Mehrheit meiner Fraktion. Diese Möglichkeit nutzte ich bereits.
Kurzum: Ich vertrete selbstverständlich weiterhin die ÖDP und ihr Programm im Europäischen Parlament! Mein Wechsel von der Fraktion Greens/EFA zur Fraktion der EVP ändert daran nichts.
Wenn Sie noch weitere Fragen haben, können wir uns auch gerne bilateral unterhalten.
Mit freundlichen Grüßen