MdEP Manuela Ripa (ÖDP)
Manuela Ripa
ÖDP
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Frage von Julia K. •

Sehr geehrte Frau Ripa ich würde gern wissen, was Sie u. Ihre Partei in der nächsten Legislaturperiode konkret an Maßnahmen und Forschungsgeldern für an LongCovid und ME/CFS Erkrankte planen?

Laut der WHO sind in Europa allein 36 Millionen Menschen von LongCovid betroffen - dies ist ein Problem, das wirklich alle angeht, nicht nur einzelne Abgeordnete im Bereich Gesundheit!

Die Auswirkungen sind massiv- für Betroffene lebenszerstörend, für Länder wirtschaftsgefährdend und aufgrund der Untätigkeit der Politik in den letzten Jahren auch demokratiegefährdend.

Die einzelnen Mitgliedsstaaten sind mit der Thematik heillos überfordert und machen wenig bis gar nichts, um diese Katastrophe in den Griff zu kriegen.

Was können wir als Betroffene von der EU und unseren Abgeordneten erwarten?

Ich weiß, dass viele von uns unsere Wahlentscheidung ausschließlich von diesem Thema abhängig machen werden und würde mich darum über eine aussagekräftige Antwort freuen, die nicht die Zuständigkeit an andere abschiebt.

Vielen Dank und beste Grüße

MdEP Manuela Ripa (ÖDP)
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau K.

vielen Dank für Ihre Frage.

In der Tat leiden viele Menschen auch Wochen oder sogar Monate nach ihrer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus unter Spätfolgen. Schätzungen zufolge entwickelt jeder zehnte Erwachsene Post-Covid oder Long-Covid nach einer Corona-Infektion.

Long-Covid ist keine einzelne Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für Symptome, die vier Wochen nach einer Infektion fortbestehen, sich verschlechtern oder neu auftreten. Beschwerden, die noch nach drei Monaten vorhanden sind und mindestens zwei Monate lang anhalten oder wiederkehren, werden als Post-Covid bezeichnet. In der Praxis jedoch wird oft nicht zwischen Long- und Post-Covid unterschieden. Zu den häufigsten Beschwerden zählen Müdigkeit, Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit (Fatigue), Kurzatmigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Schlafstörungen sowie Muskelschwäche und -schmerzen. Auch von psychischen Problemen wie depressiven Symptomen und Ängstlichkeit sowie Störungen von Geschmack und Geruch wird häufig berichtet.

Die Forschung zu möglichen Therapien hat in kurzer Zeit zwar Fortschritte gemacht. Es gibt mittlerweile speziell auf die Bedürfnisse von Post- und Long-Covid-Patient*innen abgestimmte Atem- oder Physiotherapie, die den Betroffenen Erleichterung verschafft. Auch neue Therapien im Bereich des Schmerzmanagements sowie der Ernährung haben sich bei vielen Kranken als wirksam erwiesen. Allerdings besteht nach wie vor sehr viel Forschungsbedarf. Deshalb werde ich mich im Falle meiner Wiederwahl dafür einsetzen, dass auf Europäischer Ebene mehr Forschungsgelder für die Suche nach Therapien für von Long- und Post-Covid Betroffenen bereitgestellt werden. Projekte im Bereich Gesundheit können auf EU-Ebene etwa über das „Aktionsprogramm der Europäischen Union im Bereich Gesundheit“ oder über Fonds oder Forschungsmittel finanziert werden.

Gerne bleibe ich zu diesem wichtigen Thema auch in der folgenden Legislaturperiode mit Ihnen in Kontakt. 

Mit freundlichen Grüßen

Manuela Ripa

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