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Manuel Hagel
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Frage von Ulrich H. •

Sie sagten: "Messerkriminalität ist jung, männlich und migrantisch" (vgl. Teckbote, Seite 22 vom 11.9.2024). Woher haben sie dieses Wissen? Es gibt ja auch deutsche Messertäter.

Die Drucksage des BW-Landtages

https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP17/Drucksachen/6000/17_6651_D.pdf widerspricht Herrn Hagel, da es auch deutsche Messertäter gibt. Eine politisch motivierte Aufsplittung 2023 zw. angeblich ausschließlich migrantischen Messertätern (real 2749) und nicht existenten deutschen Messertätern (real aber 2930) spaltet die Gesellschaft und schürt Ausländerhass und gefährdet den inneren Frieden. Herr Hagel sollte sich für die Verabsolutierung seiner Aussage entschuldigen oder sich sachlich korrigieren.

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Sehr geehrter Herr H.,

für das Jahr 2023 weist die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) einen Anstieg der Messerangriffe in Baden-Württemberg um 13,8 Prozent auf 3.104 Fälle aus. Von 2.922 Tatverdächtigen im Zusammenhang mit Messerangriffen sind 2.570 männlich. Die PKS zeigt außerdem, dass über die Hälfte der Tatverdächtigen nichtdeutsch ist, hiervon ist etwa jeder Dritte ein Asylbewerber beziehungsweise Geflüchteter. Gerade bei jungen nichtdeutschen Tatverdächtigen unter 21 Jahren gab es bei Messerangriffen einen Anstieg von 34 %. Vor dem Hintergrund, dass der Anteil Nichtdeutscher an der Gesamtbevölkerung deutlich geringer ist, als der Anteil der Deutschen, werden diese statistischen Aussagen noch brisanter. Denn im Vergleich zum Anteil an der Gesamtbevölkerung ist der Anteil den Nichtdeutsche an Messerangriffen haben besonders groß. Wir wissen auf Grundlage der PKS auch, dass die Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum um etwa neun Prozent auf rund 29.000 Fälle zugenommen haben und damit auf einem Zehnjahreshoch liegen. Auf Grundlage dieser amtlichen Zahlen kann die Aussage getroffen werden, dass Messerkriminalität massiv steigt und diese überwiegend jung, männlich und migrantisch ist.

Vor dem Hintergrund sinkenden Vertrauens in Staat und Politik insbesondere im Zusammenhang mit Migration und Integration ist es erforderlich, dass der Anteil, den Nichtdeutsche an bestimmten Kriminalitätsphänomenen haben, klar benannt und nicht beschönigt oder gar verschleiert wird. Genau diesem Vorwurf sehen sich Politik und Medien bereits massiv ausgesetzt. Zu einer differenzierten Betrachtungsweise gehört das Erkennen und Benennen fehlerhafter Migrationspolitik und negativer Folgen von Migration genauso wie die Klarstellung, dass Einwanderer in der Geschichte der Bundesrepublik einen wichtigen Anteil am volkswirtschaftlichen Erfolg haben, viele Einwanderer sich bei uns über die Jahre gut integriert haben und eine gesellschaftliche Bereicherung darstellen und wir jetzt und in Zukunft weiterhin auf Einwanderung von Arbeitskräften angewiesen sind. Und deshalb muss für eine vernünftige und faire Migrationspolitik gelten, wer bei uns in Arbeit ist und sich an die Regeln hält, ist herzlich willkommen, wer Schutz braucht, wird im Rahmen des Möglichen aufgenommen, wer aber straffällig wird und sein Gastrecht missbraucht, muss unser Land verlassen.

Eine derart differenzierte und klare Betrachtung ist sachgerecht und politisch erforderlich und kann helfen, das Vertrauen in Staat und Politik zurückzugewinnen und die Bereitschaft der Bevölkerung für geregelte Migration zu erhalten.

Zur weitergehenden Information finden Sie unter folgendem Link den Sicherheitsbericht des Landes Baden-Württemberg für das Jahr 2023 mit den Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik: Sicherheitsbericht des Landes Baden-Wuerttemberg 2023

Freundliche Grüße

Ihr Manuel Hagel MdL

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