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Manfred Zöllmer
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Frage von Thabo H. •

Frage an Manfred Zöllmer von Thabo H. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Zöllmer,

in Großbritannien werden Lebensmittel mit Hilfe der Ampelfarben gekennzeichnet. Die Farben Rot, Gelb und Grün weisen auf den Gehalt an Fett, Zucker und Salz hin. Herr Seehofer setzt sich auf europäischer Ebene jedoch für eine schwer verständliche Kennzeichnung mit Zahlen und Prozentangaben ein. Eben so wie es sich die Lebensmittelindustrie wünscht. Nach der europäischen Verordnung sind Hersteller bisher ja noch nicht verpflichtet, den Energiewert und den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln zu kennzeichnen. Im Januar hat der Gesundheitskommissar der EU (Markos Kyprianou) Pläne für eine verpflichtende Nährwert-Kennzeichnung vorgestellt. Danach soll jedoch nicht die britische Ampelkennzeichnung europaweit eingeführt werden, sondern die von Herrn Seehofer vorgeschlagenen komplizierten Zahlen- und Prozentangaben.

Wie stehen Sie zu diesem Thema? Sollte dem Verbraucher beim Einkauf nicht eine einfache Entscheidung für eine gesunde Ernährung ermöglicht werden???

Es wäre wünschenswert, wenn Sie in ihrem Ausschuss über dieses Thema diskutieren und sich mehr für die Sicht der Verbraucher einsetzen als für die Interessen der Lebensmittelindustrie.
Vielen Dank!

Mit freundlichem Gruß
T. Held

PS: weitere Informationen zu diesem Thema finden Sei bei foodwatch.de!!

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Held,

ich danke für Ihre Anfrage.

Bei der Nährmittelkennzeichnung geht es um eine leicht verständliche und eindeutige Information, die die Verbraucherinnen und Verbraucher dabei unterstützt der Gesundheit förderlichere und ausgewogene Lebensmittel zu kaufen. Wissenschaftlich bewiesen ist, dass beispielsweise ein Übermaß an besonders zucker– oder fetthaltiger Kost zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder sogar Krankheit führen kann. Die Nährwertkennzeichnung für Lebensmittel in Form einer Ampel hat sich in England bewährt, weil festgestellt wurde, dass die jeweilige Kaufentscheidung der Konsumenten nur sehr kurze Zeit beansprucht und die symbolische Ampelkennzeichnung auf den ersten Blick eine Beurteilung des Produkts erlaubt. Eine Kennzeichnung, die umständliches Umrechnen erfordert, unterschiedliche Portionsgrößen ausweist oder von lediglich standardisierten Tagesbedarfen ausgeht, ist zu verwirrend, zu kompliziert und taugt kaum als Einkaufshilfe.

Die Arbeitsgemeinschaften der SPD-Fraktion Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Gesundheit setzen sich daher für die verpflichtende Kennzeichnung auf Grundlage der englischen Ampelkennzeichnung ein. Hierbei geht es uns nicht darum irgendwelche Lebensmittel zu „diskriminieren“ und aus den Regalen zu drängen. Jedem sei weiterhin die Pizza, die Schokolade oder Limonade gegönnt. Die Verbraucherinnen und Verbraucher, insbesondere die, die in der Lebensmittelkunde nicht so geschult sind, sollen aber einen schnellen und leicht verständlichen Hinweis auf den Produkten wiederfinden. Dies vor allem beim Einkauf zusammengesetzter Nahrung (Fertigprodukte, convenient food). Von allen vorgestellten Kennzeichnungen erfüllt die Ampelkennzeichnung am besten die Zielvorgabe, nämlich Empfehlungen beim Einkauf auszusprechen, damit sich die Verbraucherinnen und Verbraucher besser ernähren und z. B. Übergewicht vermieden wird.
Inwieweit sich die Kolleginnen und Kollegen der Union dieser Argumentation öffnen ist derzeit noch ungewiss.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Zöllmer