Frage an Manfred Zöllmer von roman k. bezüglich Familie
Jedes dritte Wort ist Gerechtigkeit in diesem Wahlkampf. Meine Frage ist zu den Renten, erweiterbar aber auch auf viele andere Felder. Rentenerhöhungen finden immer prozentual statt. Für mich stellt sich dabei sie Frage, warum Renter mit hohen Rentenbezügen automatisch mehr bekommen als die Rentner mit geringen Bezügen. Wäre es nicht viel Gerechter eine Summe X zu finden und diese dann in € & Cent allen als Erhöhung zukommen zu lassen. Durch bestehendes System ( auch bei Lohn und Gehalt ) werden die "Besserverdiener" ) erheblich bevorzugt, die, die es wirklich nötig hätten und jeden Cent umdrehen müßen sind immer die Verlierer. Ist das die Gerechtigkeit und Gleichbehandlung die die SPD seid Jahren zu vertreten hat?
MfG
R.M.Klotz
Sehr geehrter Herr Klotz,
vielen Dank für Ihre Anfrage bei abgeordnetenwatch.de
Die Höhe der Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung ist in Deutschland grundsätzlich an die prozentuale Entwicklung der Löhne und Gehälter gekoppelt. Wenn diese ansteigen und die Beschäftigten mehr Geld zur Verfügung haben, dann werden auch die Renten angehoben.
Dies geschieht genauso wie bei den Löhnen prozentual, weil die Rente im Grunde die Fortführung einer Lohnleistung darstellt. Der Lebensleistung der Rentnerinnen und Rentner wird damit Rechung getragen. Die Rente eines Arbeitnehmers richtet sich in erster Linie nach der Zahl der Beitragsjahre und der Höhe der versicherungspflichtigen Arbeitsentgelte. Sofern jemand über viele Jahre auf Grund eines höheren Einkommens einen hohen Beitragssatz in die Rentenkassen abgeführt hat, ist auch die eigene Rente höher. Das ist gerecht, denn die Bürgerinnen und Bürger, welche eine hohe Lebensleistung erbracht haben, haben ein Recht auf ein höheres Ruhegeld, als jene, die nur wenige Jahre wenig einbezahlt haben. Insoweit würde man der Lebensleistung der Menschen nicht gerecht, wenn die Erhöhung identisch wäre.
Ergänzend sei aber erwähnt, dass Personen, die die Altersgrenze erreicht haben oder wegen Erwerbsminderung auf Dauer aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind und ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können, eine Grundsicherung erhalten, wenn die Rente nicht genügen sollte. Ferner haben wir mit dem Rentengarantiegesetz sichergestellt, dass trotz der Koppelung an die Lohnentwicklung die Renten nicht fallen, wenn die Löhne sinken.
Die SPD wird sich auch nach der Wahl weiterhin dafür stark machen, dass die Renten stabil bleiben und die Leistungen unserer älteren Mitbürger angemessen gewürdigt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Zöllmer, MdB