Wie stehen Sie zur EU-Entwaldungsverordnung? Wollen Sie nicht einen Bürokratie-Abbau in der Land- und Waldbewirtschaftung? Ist es für Sie kein Eingriff ins Privat-Wald-Eigentum der Waldbesitzer?

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Als EVP-Fraktion unterstützen wir das Ziel, illegalen Holzeinschlag weltweit zu bekämpfen. Allerdings haben wir erhebliche Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR) auf die Lieferketten und insbesondere auf kleine und mittelständische Betriebe. 

Eine Umsetzung der EUDR im aktuellen Rahmen wird zu erheblichem und sinnlosem Bürokratieaufwand führen, der in keinem angemessenen Verhältnis zur tatsächlichen Entwaldungsprävention steht. Insbesondere kleine Unternehmen und Waldbesitzer könnten durch technische Anforderungen und finanzielle Belastungen von den Märkten ausgeschlossen werden.

Auf diese Bedenken haben wir als EVP schon während der Verhandlungen hingewiesen. Mit einer EU-Ampel-Mehrheit wurde die Verordnung dennoch beschlossen. 

Wir stehen zu den Herausforderungen der praktischen Umsetzung der EUDR in engem Austausch mit  Landwirten, Fortwirten und Waldbesitzern. Auch haben wir uns als CDU/CSU-Gruppe im März diesen Jahres in einem Brief an die Europäische Kommission gewandt und um Unterstützung für eine differenzierte Umsetzung der Verordnung sowie eine Verschiebung der Umsetzung der EUDR gebeten. Dies würde ermöglichen, eine sorgfältigere und unbürokratischere Lösung zu erarbeiten und gleichzeitig den Beteiligten die notwendige Zeit geben, sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.

Als EVP-Fraktion setzen wir uns für pragmatische, unbürokratische und zielführende Regelungen für die Land- und Forstwirtschaft ein. Seien Sie versichert, dass wir an diesem Thema dran bleiben werden.

Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Manfred Weber