Frage an Manfred Weber von Beate P. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Weber,
nachdem ich nun die neuen Produktbeschreibungen, bzw Kennzeichnungen auf Lebensmitteln kennengelernt habe, muß ich schon sagen, daß ich sehr enttäuscht darüber bin!
Warum übernehmen wir nicht die bewährte Ampelkennzeichnung?
Die Kennzeichnungen sind dermaßen irreführend, daß es mir unmöglich erscheint als Verbraucherin auf die Schnelle im Supermarkt eine gute Entscheidung treffen zu können.
Ich ermutige Sie deshalb dazu, die getroffenen Vereinbarungen zu überdenken und wirklich im Sinne der Verbraucher neu zu entscheiden! Liebe Grüße
Beate Pfänder
Sehr geehrte Frau Pfänder,
vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse bezüglich der Lebensmittelkennzeichnung.
Derzeit läuft ein Gesetzgebungsverfahren, nach dessen Abschluss eine EU-Verordnung eine europaweit einheitliche Lebensmittelkennzeichnung vorschreiben wird.
Eine sinnvolle und aussagekräftige Kennzeichnung der Lebensmittel soll den Verbraucher über die Inhaltsstoffe Fett, Zucker, gesättigte Fettsäuren und Salz, sowie den Brennwert informieren. Dabei wird von deutscher Seite das britische Modell der Ampelkennzeichnung als wenig zielführend erachtet, da es die Produkte unzureichend beschreibt, stark pauschalisiert und die Produkte lediglich in gut oder schlecht einteilt. In einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung soll Platz für jede Art von Lebensmitteln sein. Das bedeutet, der Konsument soll sich ein umfassend über die Inhaltsstoffe informieren können.
Generell ist eine inhaltsreiche und aussagekräftige Kennzeichnung in grafischer Form auf der Vorderseite der Verpackung wünschenswert. Dabei erscheint das von der Bayerischen Staatsregierung vorgeschlagene Säulenmodell als sehr sinnvoll, da es in grafischer Form (eben in Säulen) darstellt, wie viele Anteile vom Tagesbedarf an Fett, Zucker, gesättigten Fettsäuren und Salz der Konsument beim Verzehr eines Produktes zu sich nimmt.
Die Lebensmittelkennzeichnung soll den Bürgerinnen und Bürgern helfen, eine Orientierung bei der Produktauswahl zu erlangen und einen Anhaltspunkt für eine gesunde und ausgewogene Ernährung bieten.
Die CSU-Europagruppe und die Bayerische Staatsregierung setzen sich für eine Lebensmittelkennzeichnung zum Wohle und zum Schutz der Verbraucher ein.
Sehr geehrte Frau Pfänder, ich bedanke mich für Ihr Vertrauen in meine Arbeit und hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen. Empfehlend möchte ich auf die Antwort meiner Kollegin, der Sprecherin der CSU-Europagruppe in verbraucherschutzpolitischen Fragen, Frau Dr. Anja Weisgerber, zum gleichen Thema hinweisen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
Ihr Manfred Weber, MdEP