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Manfred Miosga
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Frage von Frank H. •

Frage an Manfred Miosga von Frank H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Dr. Miosga,

zwei Basisfragen an sie:

Hat ihre Partei mittel- oder langfristige Konzepte, um die Grundbedürfnisse „Optimale Infrastruktur“ und „Umwelt-/ Lärmschutz“ miteinander in Einklang zu bringen?
Gibt es beispielsweise Ideen oder Vorschläge zur „Modifizierung“ von Straßen? Möglicherweise wie in der Schweiz, wo man sich entschlossen hat, Straßen grundsätzlich tiefer zu legen als die umgebende Landschaft. Oder gibt es Konzepte wie in Österreich, um mit einfachsten Mitteln - wie z. B. Baumstämmen - die Abroll-Geräusch-Emission zu absorbieren.
Wie stehen sie zum Ausbau von Radwegen? Und würden sie da, wo Radwege existieren, ein Radfahrverbot auf Staatsstraßen befürworten?

Des Weiteren würde mich interessieren ob sie sich ideologisch auf ein Modell einlassen könnten, was den Transrapid nicht nur vom Flugplatz nach München realisiert, sondern gleich weiter bis nach Garmisch-Partenkirchen, um gerade im Zuge der Olympiabewerbung weltweit diese wunderbare Technologie zu demonstrieren.

Eine Zusatzfrage: Würden sie einer vollkommenen Säkularisierung des Bayerischen Schulsystems zustimmen?

Vielen Dank, dass sie sich die Zeit genommen haben, sich mit meinen Fragen zu beschäftigen.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Hübner

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Hübner,
Vielen Dank für Ihre Fragen.
Zu den einzelnen Punkten: Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass beim Straßenbau der aktive und passive Lärmschutz ein größere Rolle spielen muss als bisher. Lärmschluckende Materialen sollten bei Neubaumaßnahmen grundsätzlich vorgeschrieben werden und bei Sanierungsmaßnahmen Zug um Zug nachgerüstet werden. Erkenntnisse und gute Praxis aus anderen Ländern sollte übertragen und rasch angewendet werden.
Ich befürworte den Ausbau von Radwegen und eine bessere Beschilderung sowie die Zusammenführung zu attraktiven Radwegenetzen. Und zwar nicht nur für Radwanderer und Freizeitradler sondern auch um das Rad als Fortbewegungsmittel zu stärken. Dort wo Radwege neben Fahrbahnen existieren sollte schon aus Sicherheitsgründen auf den Fahrbahnen Radfahren vermieden und wenn nötig verboten werden.
Ob ein Transrapid von Garmisch nach München gebaut werden soll, ist für mich keine Frage der Ideologie. Dies ist allein aus Kostengründen nicht machbar. Zudem halte ich den Transrapid nicht für eine "wunderbare" Technologie, sondern für eine Verkehrstechnologie, die in Konkurrenz zu anderen steht und sich von der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit her bewähren muss. Es geht um Mobilität zu wirtschaftlich günstigen Bedingungen und nicht um Prestige. Daher befürworte ich eine Ertüchtigung und Attraktivierung (Taktverkürzung, besseres und komfortableres Wagenmaterial) der Bahnlinie München - Garmisch, einschließlich Anschlussstrecken. Dort wäre das Geld sinnvoll investiert.
Ich befürworte eine Trennung von Kirche und Staat und somit auch die Säkularisierung des bayerischen Schulwesens. Bayerische Schulen haben im Moment allerdings vor allem das dringliche Problem, dass Lehrer fehlen, Klassen zu groß sind, der Selektions- und Leistungsdruck zu groß ist und die pädagogischen Konzepte erneuert werden müssen. Dies zu ändern hat für mich Vorrang.
Viele Grüße
Manfred Miosga