Maja Wallstein, dunkelblonder Pferdeschwanz, blaue Augen, lacht
Maja Wallstein
SPD
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Frage von Thomas S. •

Wenn ein Mindestlohn von 12 €/h laut Ihren Worten eine Lohnerhöhung für ein Drittel der im Osten beschäftigten Bürger/innen bedeutet, werden in Deutschland nicht generell zu geringe Löhne gezahlt?

Guten Tag Frau Wallstein,,

Zitat Frau Wallsein:

"Und wir haben den Mindestlohn auf 12 Euro die Stunde erhöht. Für viele die höchste Lohnerhöhung, die sie je bekommen haben. Eine Lohnerhöhung für ein Drittel der im Osten beschäftigten Bürgerinnen und Bürger."

https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/maja-wallstein/fragen-antworten/sehr-geehrte-frau-wallstein-fragewie-lange-will-diese-ampel-regierung-diese-sanktionen-gegen-russland

Sie Bekommen eine Diät von 121.000 Euro brutto im Jahr, ein Mensch der in Vollzeit (163 Std/Monat) zum Mindestlohn arbeitet 23.472 Euro brutto im Jahr.

Finden Sie das gerecht?

Was macht Ihre Arbeit so wertvoll so dass Sie rund 4,3 mal soviel an Bruttogehalt bekommen wie Menschen, die zum Mindestlohn arbeiten müssen?

Ich kann als Student im Nebenerwerb nicht von 12€/h leben, viele Unis zahlen aber Ihren studentischen Mitarbeiter(inne)n nur den Mindestlohn. Beim Discounter gibts schon mehr. Finden Sie das ok?

Viele Grüße, Thomas Sc.

Maja Wallstein, dunkelblonder Pferdeschwanz, blaue Augen, lacht
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr S.,

in der Tat finde ich die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro eine große Errungenschaft, da sie vor allem den im Osten Beschäftigten geholfen hat.

Was meine Arbeit so wertvoll macht, müssen andere bewerten. Ich bin direkt gewähltes Mitglied des Deutschen Bundestages und verbinde damit eine große Verantwortung: Für die Menschen, die mich gewählt haben, für die, die es nicht getan haben und für die Menschen in ganz Deutschland. Diese Verantwortung macht mich demütig und bereitet mir oft auch Sorgen. Es ist in der Verantwortung des Parlaments, die Bundeswehr in Einsätze zu entsenden - in dem Wissen, dass wir Menschen in sehr gefährliche Situationen bringen. Ich setze mich für diejenigen ein, die uns besonders brauchen.

Ich streite für Lohnerhöhungen, dafür dass jeder von seiner Erwerbstätigkeit leben kann, für bessere Arbeitsbedingungen, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und kämpfe dafür, dass unsere Region enkeltauglich bleibt. Mit meiner „Zuhörtour“ laufe ich jedes Jahr zu Fuß durch meinen ganzen Wahlkreis, spreche mit den Bürgerinnen und Bürgern, höre mir die Anliegen an und helfe bei Problemen, bei denen ich direkt unterstützen kann. Vieles kann ich nicht direkt lösen, dafür nehme ich die Positionen aber mit in den Deutschen Bundestag. Ich sorge dafür, dass die Stimmen meines Wahlkreises im höchsten legislativen Gremium des Landes gehört werden und kämpfe, soweit es mir möglich ist, dafür dass sich Lebensbedingungen verbessern. Am großen Rad der Weltpolitik kann ich nicht drehen, aber ich kann den Menschen im Einzelnen direkt in meinem Wahlkreis helfen und mit dafür streiten, dass meine Region adäquat vertreten wird.

Das alles und noch vieles mehr kann ich nur leisten, indem ich knapp 80 Stunden pro Woche arbeite.

Ja, ich kämpfe für bessere Löhne für alle und ich finde es auch richtig, dass Arbeit angemessen entlohnt wird. Klar ist: Tätigkeiten mit vergleichbarem Arbeits- und Zeitaufwand, Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in der freien Wirtschaft höher entlohnt. Des Geldes wegen tue ich es nicht.

Mit freundlichen Grüßen

 Maja Wallstein

Mitglied des Deutschen Bundestages

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