Welche konkreten Maßnahmen werden sie als Abgeordnete ergreifen, um die Lebenssituation von Patienten mit postinfektiösen Krankheiten wie z.B Post-Covid, ME/CFS nachhaltig zu verbessern?
Sehr geehrte Frau Wallstein,
im Koalitionsvertrag der Bundesregierung heißt es: "Zur Erforschung und Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von Covid19 sowie für ME/CFS schaffen wir ein
deutschlandweites Netzwerk von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen." Leider wurde dieser wichtige Punkt für Post-Covid und ME/CFS Patienten aus dem Koalitionsvertrag nicht umgesetzt.
Die Forschungspolitik zu den vorgenannten Krankheiten von der ehemaligen Forschungsministerin wird von den Patientenverbänden als unzureichend angesehen.
Welche konkreten Maßnahmen werden sie als Abgeordnete ergreifen, wenn sie wieder in den nächsten Bundestag gewählt werden, um die Lebenssituation von Patienten mit postinfektiösen Krankheiten wie z.B Post-Covid, ME/CFS nachhaltig zu verbessern?
Sehr geehrter Herr B.,
wir haben uns im Bundestag in den letzten Jahren dafür eingesetzt, dass sich die Forschung und Versorgung zum Thema ME/CFS Long Covid grundlegend ändert.
Die Erforschung von ME/CFS ist derzeit leider noch unbefriedigend. Grundlagenforschung ist daher das Gebot der Stunde, um Anhaltspunkte für die Entwicklung einheitlicher Diagnosekriterien und wirksamer Therapieansätze zu finden.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert deshalb bereits die Etablierung der Nationalen Klinischen Studiengruppe „Post-Covid Syndrom und ME/CFS“ zur Durchführung von klinischen Phase II-Studien mit insgesamt zehn Millionen Euro bis Ende 2024. Hier sollen bereits zugelassene Medikamente identifiziert werden, die bei positiven Studienergebnissen schnell in die Versorgung gelangen können.
Als SPD-Fraktion nehmen wir das Thema sehr ernst und die Bundesregierung, das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Bildung und Forschung haben bereits in enger Abstimmung mit uns im Parlament unterschiedliche Maßnahmen eingeleitet, die Sie hier nachlesen können: https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/faq/long-covid-langzeitfolgen-forschung.html
Auch für die nächsten Jahre ist umfangreiche finanzielle Unterstützung sowohl der Behandlung als auch der Forschung in diesem Bereich geplant: Ca. 100 Mio. Euro für die Versorgungsforschung von Erwachsenen und weitere 50 Mio. Euro für Kinder und Jugendliche. Damit wäre Deutschland führend in der Versorgungsforschung zu Long Covid. Ich hoffe, dass die Wissenschaft bald entscheidende Kriterien für diese Erkrankungen definiert und evidenzbasiert erfolgreiche Behandlungsmethoden entwickelt.
An diese Politik möchte ich gern im nächsten Deutschen Bundestag anknüpfen.
Mit freundlichen Grüßen
Maja Wallstein