Wie können Rentner, sich das neue Heizungsgesetz leisten ?

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Zu Ihrer ersten Frage: Für den Fall, dass die Heizung Ihres Vaters kaputt geht, haben wir in der Ampelregierung ein ganzes Paket zur Förderung neuer klimafreundlicher Heizungen auf den Weg gebracht: Für selbstnutzende Eigentümer - wie ihren Vater - gibt es eine Sockelförderung von 30 Prozent für neue Heizungen. Als Rentner sollte ihr Vater zumindest teilweise auch von der Förderung über die Sozialkomponente profitieren, die bis zu weitere von 30 Prozent umfasst. Wenn Sie mit der Umrüstung schnell sind, haben Sie außerdem die Möglichkeit den „Klima-Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent“ abzugreifen. Die drei Boni (sowie ein vereinbarter Erdwärmebonus von 5 Prozent) sind miteinander kombinierbar – bis zu einem maximalen Fördersatz von 70 Prozent. Förderfähig sind Investitionskosten bis zu 30.000 Euro. Fördermöglichkeiten für Effizienzmaßnahmen (z.B. Fenstertausch, Dämmung etc.) können Sie darüber hinaus in Anspruch nehmen. Gerade in der SPD ist es uns wichtig, den wichtigen Wechsel zu klimafreundlichen Alternativen sozial verträglich zu gestalten. Klimaschutz lässt sich nur mit sozialem Zusammenhalt und technologischer Vielfalt zusammendenken.

Zu den E-Autos: Da Sie bereits im Oktober ein E-Auto gekauft und demnach die entsprechende Prämie wahrscheinlich bereits beantragt haben, sollten sie die volle Förderung erhalten. Bereits zugesagte Förderungen sind vom Förder-Ende nicht betroffen und werden ausgezahlt. Anträge, die bis einschließlich 17.12.2023 beim Bafa eingegangen sind, werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet und bewilligt, wenn die Fördervoraussetzungen vorliegen. Fehlende Unterlagen können Sie weiterhin nachreichen.

Zu Ihrem letzten Punkt: Während uns CDU/CSU mit ihrer Forderung nach einem Gas-Embargo als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine in eine energiepolitische Katastrophe geführt hätten, hat es die Ampel unter Führung der SPD in kurzer Zeit geschafft, die Energiequellen zu diversifizieren und neue Energiepartnerschaften zu schließen. Nun geht es vor allem darum, die erneuerbaren Energien maximal auszubauen, die bislang massiv vernachlässigt wurden. Atomstrom sichert nicht die Versorgung. Die Stresstests haben ergeben, dass unsere Stromversorgung sicher ist. Atomstrom ersetzt auch Gas nicht. Nach den Ergebnissen des zweiten Stresstests spart ein Weiterbetrieb der drei Atomkraftwerke nur ein Promille des deutschen Gasverbrauchs. Atomstrom hilft uns nicht, die Preise zu senken -  das haben wir dieses Jahr gesehen. Während CDU/CSU der Bevölkerung weismachen wollte, der Strompreis würde bei der Abschaltung der verbliebenen Atomkraftwerke durch die Decke gehen, ist genau das nicht eingetreten. Zudem ist Atomkraft gefährlich -  das wissen wir spätestens seit Tschernobyl und Fukushima. Auch jetzt sehen wir im Krieg in der Ukraine wie sich immer wieder das Atomkraftwerk in Saporischschja in Mitten der Kämpfe befindet und dadurch eine konkrete Bedrohung für den europäischen Kontinent ausgeht.

Vor diesem Hintergrund hört es für mich nicht danach an, als sei die richtige Wahl der SPD für Sie persönlich ein Fehler gewesen. Ich verstehe, dass Sie die energiepolitische Situation beschäftigt. Sollten Sie weitere Fragen zu dem Themenbereich haben bitte ich Sie sich an unsere Fachpolitikerinnen und Fachpolitiker in der SPD-Bundestagsfraktion zu wenden. Diese finden Sie hier: https://www.spdfraktion.de/.

Mit freundlichen Grüßen

Mahmut Özdemir