Frage an Mahmut Özdemir von Luis F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Özdemir,
Aus welchem Grund haben Sie sich für eine Laufbahn als Jurist entschieden und warum sind im Bundestag und in der SPD so viele Juristen vertreten? Geht dadurch nicht die Nähe zum "arbeitenden Volk" verloren, zumal die Sozialdemokraten ursprünglich von Arbeitnehmern gegründet worden ist?
Sehr geehrter Herr F.,
als Kind aus einem Arbeitnehmerhaushalt bin ich meiner Sozialdemokratie tief in Dankbarkeit verbunden, dass ich trotz (!) Studiengebühren von CDU-FDP damals in NRW die Möglichkeit hatte zu studieren.
Unabhängig davon, was jemand mal gelernt hat, bringt jeder Abgeordnete und jede Abgeordnete in das Mandat seine Persönlichkeit, Fähigkeit und seinen Stil ein, den die Wählerinnen und Wähler mit ihrer Stimme belohnen können oder auch nicht.
Die „Nähe zum arbeitenden Volk“ und den etwaigen Verlust der selbigen, wie Sie schreiben, kann ich nicht nachvollziehen und bin der festen Überzeugung, dass Bürgernähe durch den Stil eines Abgeordneten und den Fleiß in der Mandatsausübung gelebt und jeden Tag aufs Neue bewiesen wird.
Mir ist wichtig, dass diejenigen, die Chancen wie ein Studium nutzen konnten, sich jeden Tag dafür einsetzen, dass diese Chancen gewahrt bleiben und für künftige Generationen sogar vereinfacht werden. Das ist sozialdemokratische Bürgernähe und Solidarität, die Chancen sichert und einen gesellschaftlichen Zusammenhalt von der Nachbarschaft bis zu den Sozialkassen unabhängig von Berufsgruppen und Einkommensgruppen anstrebt.
Mit freundlichen Grüßen
Mahmut Özdemir MdB