Würden Sie die Schaffung bezahlbarer, autarker kleiner (16qm) Wohnungen in Ballungsräumen fördern (Hindernisse beseitigen) oder behindern?
Sehr geehrter Herr Hartmann,
in München und zahlreichen anderen prosperierenden Städten mangelt es an bezahlbaren, nachhaltigen Wohnungen. Die Bedingungen für Investorinnen sind nicht verlockend (mehr hinderliche Paragraphen als Handwerker, Bauflächen und Kapitel). Würden Sie (mit der Fraktion) die Gleichgültigkeit der regierenden Parteien ausgleichen und immer wieder hartnäckig nachbohren wann die wiederholt versprochenen bezahlbaren 10.000 (-25.000 pro Jahr) Knusperhäuschen / Wohnungen angeknabbert/ gemietet werden können (oder ihr Wissen/ Ideen sogar beim Bau mit einbringen)? Mittlerweile könnten selbst die verbliebenen Backstuben schneller eine essbare, komplett neue Siedlung aus Lebkuchen backen als die CSU ein Wohnungslosen- bzw. Studierendenwohnheim sanieren und erweitern lassen könnte.
Es mangelt in Deutschland/ Bayern eher an kleinen Mieten statt an flexiblen Fachkräften, die für kleine Gehälter relevante Aufgaben zuverlässig erfüllen sollen.
Freundliche Grüße
Sehr geehrter Herr J.,
besten Dank für Ihre Frage an mich.
Nach wie vor fehlt es in bayerischen Städten und Ballungsräumen an bezahlbaren Wohnraum. Doch der Koalitionsvertrag der neuen alten Kraftlos-Koalition ist ambitionslos und voller leerer Versprechungen. Er liefert keine Antworten auf steigende Mieten und Verdrängung und vernachlässigt Wohnen als die soziale Frage unserer Zeit.
Aufgabe Nummer eins ist es für uns daher, mehr bezahlbaren Mietwohnungsbau zu erreichen - genossenschaftlich, öffentlich, privat.
Auch Boden ist ein knappes und teures Gut, weshalb wir diesen bei der Schaffung von Wohnraum deshalb bestmöglich nutzen wollen.
Dazu gehören auch kleine Wohneinheiten oder sog. Clusterwohnungen, die wir ebenfalls fördern wollen.
Außerdem wollen wir Wohnraum schaffen, indem wir weiter nach oben bauen.
Deshalb wollen wir mehrgeschossige Gebäude, Dachausbauten, Aufstockungen und Erweiterungen bestehender Gebäude fördern und die Genehmigung erleichtern.
Verschiedene Nutzungen wie Gewerbe, Dienstleistungen und Wohnen wollen wir wieder mehr zusammenführen und setzen bei der Grundrissgestaltung auf mehr Flexibilität. Auch die Umsetzung serieller und modularer Bauweisen wollen wir in der baulichen Praxis unterstützen.
Das genossenschaftliche Wohnen und gemeinschaftliche Wohnformen wollen wir ebenfalls gezielt stärken.
Außerdem setzen wir uns für einen Gebäudetyp „E“ für innovative Konstruktionen und Baustoffe ein, um normenreduziertes und experimentelles Bauen zu ermöglichen.
Ludwig Hartmann, MdL