Porträt von Ludwig Hartmann.
Ludwig Hartmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Liz H. •

Warum denken Sie ist es förderlich für die Umwelt, wenn man großräumig Wälder ausholzt um dort Windräder zu platzieren?

Und warum propagieren die Grünen E-Mobilität, wo doch mittlerweile jedes Kind weiss, dass sich der Umweltschaden, verursacht durch deren Herstellung, niemals ausgleicht. Wie wird der ganze Schrott (E-Autos, Akkus, Solarpanels, Windräder - allesamt mit giftigem Gas, etc. entsorgt werden?
Und was will man mit E-Autos, wo wir doch alle Strom sparen sollen? Oder fahren die neuerdings mit Waschlappen???

Porträt von Ludwig Hartmann.
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau H.,

besten Dank für Ihre Frage, wenngleich ich Ihrer Aussage widersprechen möchte, dass Wälder zur Errichtung einer Windenergieanlage großräumig ausgeholzt werden müssten.

Der Raumanspruch eines Windrades hält sich in Grenzen und es müssen auch keine Zufahrten im Wald betoniert werden. Hier reichen die normalen Waldwege normalerweise aus.

Zudem ist wichtig zu wissen, dass betroffene Flächen 1 zu 1 an anderer Stelle wieder aufgeforstet werden müssen und nur ein Bruchteil der gesamten Waldfläche betroffen ist.
Stand 2021 sind 2.086 Windenergieanlagen auf forstwirtschaftlichen Flächen in ganz Deutschland errichtet.
Das macht 0,008417 Prozent der gesamte Waldfläche in Deutschland.

Die größte Gefahr für unsere Wälder in Bayern ist derzeit der Klimawandel und nicht die Windkraft. Dazu lohnt sich ein Blick in den Waldzustandsbericht:

Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2022 (bayern.de)

Wir Grüne wollen der Windkraft endlich wieder ein Zuhause in Bayern geben und wollen die Windstromproduktion auf 30 Milliarden Kilowattstunden bis zum Jahr 2030 versechsfachen. Das entspricht etwa drei bis vier neuen Windrädern pro Jahr pro Landkreis. Bis Ende 2024 machen wir in jeder Region Bayerns 2 Prozent der Landesfläche fit für die Windenergie (Vorrangflächen). Die Standorte älterer Windenergieanlagen in Bayern sind seit vielen Jahren gesellschaftlich etabliert und akzeptiert. Wir wollen diese Standorte nach ihrem technischen oder wirtschaftlichen Lebensende erhalten und dort – wenn nach Bundesimmissionsschutzgesetz zulässig – auch außerhalb neuer Vorranggebiete die alten, ausgedienten Anlagen durch die heutige leistungsfähigere Generation ersetzen (Repowering).

In den Bayerischen Staatsforsten wollen wir 400 Windenergieanlagen etablieren.

Mit dieser sauberen Art des Stroms sollen dann bspw auch die E-Autos betrieben werden.

Von den Windenergieanlagen selbst sind lediglich die Rotorblätter nicht recyclebar. Eine überschaubare Menge auch im Ausmaß, wenn man diese Art des Abfalls mit den radioaktiven Brennelementen der ehemaligen Kernkraftwerke in Bayern vergleicht.

Sollten Sie weitere Informationen zum Thema Windkraft im Wald wünschen, gibt diese Seite einen guten Überblick:

Wind im Forst | BWE e.V. (wind-energie.de)

Beste Grüße

Ludwig Hartmann

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