Frage an Ludwig Hartmann von Thomas S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Hartmann,
in einer Diskussion behaupteten Sie kürzlich, im Jahr 2016 wäre jedes zweite Schwein exportiert worden. Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung? Diese deckt sich nicht mit den Selbstversorgungsgraden bei Schweinen in Bayern 2016, der Betrug damals 95%. Auch in Deutschland war der Selbstversorgungsgrad nicht so hoch um diese Behauptung zu belegen.
Sehr geehrter Herr S.,
besten Dank für Ihre Mail.
Offensichtlich hat meine Aussage in der BR-Sendung „jetzt red i“ gestern zu Irritationen geführt. Gerne trage ich deshalb zur Klärung der Faktenlage bei.
Meine Aussage bezog sich auf Schweinefleisch und den deutschlandweiten Export 2016. Wie Sie der Grafik unten entnehmen können, haben die deutschen Fleischerzeuger 2016 fast 5 Millionen Tonnen Schweinefleisch produziert und rund 2,5 Millionen Tonnen davon exportiert. Wie Sie wissen, habe ich in der Sendung deutlich von den Exportzahlen gesprochen. Dass es auch Schweinefleisch-Importe gab, stelle ich nicht in Abrede und wird aus der Grafik ebenfalls ersichtlich. Wieso ex- und importieren wir gleichzeitig Schweinefleisch, wenn wir doch deutsche bzw. bayerische Qualitätsprodukte und zudem einen Selbstversorgungsgrad von 121 % haben (s. Grafik)?
Die Grafik stammt aus dem für jeden Bürger online einsehbaren „Fleischatlas 2018“ (S. 20), die dort enthaltenen Zahlen sind dem Geschäftsbericht 2017 des Deutschen Fleischer-Verbands entnommen (siehe Geschäftsbericht S. 42).
Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!
Beste Grüße
Ludwig Hartmann