Porträt von Ludwig Hartmann.
Ludwig Hartmann
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Frage von Guido L. •

Frage an Ludwig Hartmann von Guido L. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Hartmann,

am 28.04.2011 (also vor bald einem Jahr) veranstalteten Sie im Bayerischen Landtag eine Pressekonferenz zu der bis zu diesem Zeitpunkt vom Betreiber des Forschungsreaktors "Heinz Meier-Leibnitz" (FRM-2) in Garching (Technische Universität München) sowie von der Aufsichtsbehörde (bayer. Umweltministerium) der Öffentlichkeit gegenüber verschwiegenen massiven Korrosion im Reaktorbecken des FRM-2. Grundlage für Ihre Pressekonferenz war ein Gutachten der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin, siehe http://frm2.de/cms/upload/BAM_Rost_27.7.2006.pdf .
Zwar behauptete sowohl der Betreiber TUM als auch die Aufsichtsbehörde, dass von der für kerntechnische Anlagen m.E. absolut atypischen Korrosion (es gibt keine annähernd vergleichbare ausgeprägte Korrosion in irgendeiner anderen kerntechnischen Anlage in Deutschland, egal ob Forschungs- oder Leistungsreaktor) im Reaktorbecken des FRM-2 keinerlei Gefahr ausgehen würde, aber ich habe an derartigen, der offensichtlich nur zur Beschwichtigung der Bevölkerung dienenden Aussagen nach wie vor meine erheblichen Zweifel.

Der Reaktor "läuft" seit Oktober 2011 wieder (nach einem Jahr Wartungspause).

Meine Fragen:

- Haben Sie mittlerweile neue Erkenntnisse zum Korrosionsproblem beim FRM-2, insbesondere zur Ursache?
- Glauben Sie persönlich, dass der neue, für die Atomaufsicht in Bayern zuständige und verantwortliche Minister Dr. Marcel Huber dieses Problem kritischer beurteilt als sein Amtsvorgänger Dr. Markus Söder (der zuständige Referatsleiter (Referat 9) im Umweltministerium, Prof. Dr.- Ing. Albert Göttle, hatte die Korrosion im Interview mit dem bayerischen Fernsehen (BR-Abendschau) am 28.04.11 bagatellisiert) ?
- Wird von den Landtags-GRÜNEN (insbesondere von Ihnen) das Problem weiter verfolgt?

Für die Beantwortung meiner Fragen danke ich Ihnen im Voraus und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Guido Langenstück (85386 Eching, ca. 7 km Luftlinie vom FRM-2 entfernt wohnend)

Porträt von Ludwig Hartmann.
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Langenstück,

vielen Dank für Ihre Nachfrage. Leider habe ich momentan keine weiteren gesicherten Erkenntnisse über die weitere Entwicklung rund um die „Rostbefunde“ im Becken des FRM II, habe aber gerüchteweise gehört, dass das Problem immer noch nicht behoben ist. Leider sind im Zuge der Energiewende aktuell sehr viele „Baustellen“ zu bearbeiten, so dass uns eine intensive Weiterarbeit an dem Thema in den letzten Monaten nicht möglich war. Ich danke Ihnen jedoch dafür, dass Sie das Thema erneut angesprochen haben. Ich werde an dem Thema dranbleiben und demnächst mit einer Schriftlichen Anfrage reagieren.

Zu Ihrer Nachfrage zur Einschätzung des neuen Umweltministers kann ich nur eine Vermutung äußern. Grundsätzlich halte ich Herrn Marcel Huber für einen wesentlich interessierteren Umweltminister als seinen Vorgänger. Im konkreten Fall kann ich mir aber auch gut vorstellen, dass er mit der Angelegenheit noch nicht befasst war.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Ludwig Hartmann

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