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Lothar Hänsch
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Frage von Horst N. •

Frage an Lothar Hänsch von Horst N. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Hänsch,

die Umweltbelastungen durch Gewerbebetriebe sind in Wilhelmsburg extrem. Wenn bspw. die Norddeutschen Ölwerke einen emissionsreichen Tag haben stinkt es im ganzen Reiherstiegviertel wie in einer frisch geöffneten Hundefuttertüte.

Mit welchen Argumenten überzeugen Sie Ihre Mitmenschen, in diesen Stadtteil (und damit Ihren Wahlkreis) zu ziehen bzw. in ihm wohnen zu bleiben?

Mit freundlichen Grüßen,

Horst Nebelbauer

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Nebelbauer,

das Wilhelmsburg sich die Elbinsel mit dem Hauptteil der Hamburger Industrie teilt, wird Ihnen bekannt sein. Auch die Wilhelmsburger wissen das, es ist ein normaler aber leider nicht so schöner Bestandteil ihres Lebens. Es wird auch nicht möglich sein und liegt auch nicht im Interesse Hamburgs, die Industrie in diesem Bereich abzuschaffen. Jeder neue Bürger der nach Wilhelmsburg zieht, sollte hierüber aufgeklärt werden. Das ist einfach ein Gebot der Ehrlichkeit. Was können wir tun? Auf die Firmen, die für diese Belästigungen verantwortlich sind, einzuwirken. Das Ziel muss sein, durch geeignete Filter die Belästigung zu verkleinern oder gar ganz aufzuheben. Filter kosten Geld, auch im laufenden Betrieb. Ob damit die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen beeinträchtigt wird, mit all den dann auftretenden Fragen wie evtl. Standortverlagerung und Arbeitsplatzsicherheit kann ich Ihnen nicht beantworten. Hier sehe ich aber ein Ansatz, in dem ich mich als Politiker in der Bürgerschaft einsetzen werde.

Zu Ihrer Frage, wie ich die Bürger überzeuge im Stadtteil zu bleiben oder nach Wilhelmsburg zu ziehen, glaube ich, liegt ein grundsätzliches Missverständnis vor. Politik ist keine Service- oder Dienstleistungs -Einrichtung für den Bürger. Wir sollten uns hüten, zu glauben die Bürger könnte Politik wie ein Produkt kaufen oder konsumieren. Wir "verkaufen" dem Bürger nichts, auch keine Stadtteile. Sollte das von verschiedenen politischen Parteien in der Vergangenheit so versucht worden sein, halte ich das für einen schweren Fehler. Politik in der Demokratie ist Gemeinschaftsarbeit, zu der so viele Bürger wie möglich in ihrer Freizeit, auf eigene Kosten als Ehrenamt aufgerufen sind. Sonst funktioniert diese Demokratie nämlich nicht. Also wer nach Wilhelmsburg will oder da schon wohnt soll das aus eigener Überzeugung tun und nicht weil der Hänsch so ein "guter Verkäufer" ist.

Ich werde mich gegenüber der Industrie einsetzen um die Belastungen zu verkleinern, weg werden wir sie mit Sicherheit nicht kriegen.

Mit freundlichen Grüßen
Lothar Hänsch
Sprecher für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung
der FDP Hamburg