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Frage von Caroline L. H. •

Frage an Linus Förster von Caroline L. H. bezüglich Energie

Wie stehen Sie zur Laufzeitverlängerung bzw. Abschaltung der
Atomkraftwerke europaweit und in Bayern?
Worin sehen Sie die Zukunft der Energieversorgung und wie können die
Bürger besser mit den hohen Kosten für Strom und Benzin zurechtkommen?

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Sehr geehrte Frau Herman,

natürlich ist es unbestritten, dass hinsichtlich der CO2 Bilanz ein Atomkraftwerk eine "saubere" Energie ist. Aber man darf eine Energiegewinnungsart eben nicht nur unter einem Gesichtspunkt bewerten: wie es mit der Gesundheitsbelastung? Was ist mit der Endlagerung des verseuchten Mülls? Ich möchte die Klimakatastrophe aufgrund der vom Menschen verursachten Klimaerwärmung nicht verharmlosen - aber das sind schon große Hämmer. Von der Gefahr eines Tschernobyl-GAUs braucht man da nicht mehr zu sprechen. Ein solcher GAU ist auch innerhalb der noch vorkommenden Störfälle zum Glück eine mit nur geringer Wahrscheinlichkeit auftretende Ausnahme - aber leider auch nicht ausgeschlossen und wenn: dann fehlt es uns völlig an den Mitteln damit umzugehen.

Daher bin ich klar gegen eine Laufzeitverlängerung. Wir müssen unabhängiger von fossilen Brennstoffen werden, aber nicht durch mehr Kernenergie.

Dazu gehört, dass v.a. der Energieverbrauch reduziert wird. Das gilt in erster Linie für Heizung in Alt- und Neubauten. Dazu gehört aber auch der Stromverbrauch. Hier ist - neben technischen Fortschritt - auch ein Umdenken jedes Einzelnen notwendig: Stichwort Standby-Modus, Nachtbeleuchtungen etc.

Wie kommen Bürgerinnen und Bürger mit den Kosten zurecht? Immobilien müssen Wärmeeffizient sein. Das spart Kosten für den Mieter/Eigentümer. Der Staat kann und muss die entsprechenden Aufwendungen der Sanierung fördern.

Und Volkswirtschaftlich: ich halte den Energiesektor nicht für uneingeschränkt Marktgeeignet. Eine verbraucherorientierte Beeinflussung der Energieversorgungsunternehmen ist nur möglich, wenn die öffentliche Hand auch weitgehend Eigentümer ist. Für mich gehören Stadtwerke als Versorgungsunternehmen in die Hand der Kommunen und sie brauchen eine starke Verhandlungsposition gegenüber den (zu) großen Energieversorgerunternehmen.

Bayern, aber gerechter.

Dr. Linus Förster