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Frage von Volker K. •

Frage an Linus Förster von Volker K. bezüglich Jugend

Sehr geehrter Herr Förster,

heute sind Sie zu Bemerkungen über den Sohn des Innenministers in der Presse zu lesen. Dazu hätte ich einige Fragen.

1. Wieso ist es ein Thema welche Musikvideos Kinder von Politikern machen, wollen sie die Sippenhaft wieder einführen?
2. Wie kommen Sie dazu den Sohn des Innenministers in Verbindung mit "Komasaufen" zu bringen?
3. Wissen Sie von Problem dieses Jungen mit "Komasaufen"
4. Wenn ja, warum achten sie nicht die Privatsphäre von jungen Erwachsenen?
5. Wenn nein, warum schwätzen sie überhaupt darüber?

Viele Grüße,
Volker Kauder

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Sehr geehrter Herr Kauder,

zuerst einmal erlaube ich mir eine Gegenkritik zu Ihrem schreiben: Lesen Sie doch einfach meine Pressemeldung (abrufbar unter www.linusfoerster.de) aufmerksam und gründlich, dann werden Sie erkennen, dass ich keine Hetzjagd oder persönliche Verunglimpfung von Jakob Hermann vornehme, sondern im Gegenteil – Herrn Hermann beruhige, denn die Leistungen der Jugendarbeit in Bayern haben schon oft verirrte Schafe zurückgeholt und gerade bei post-pubertierenden Kindern, die oftmals aus Opposition zu Ihrem Elternhaus zu heftigen Skandalrappern werden, wissen wir, dass mit der richtigen Betreuung und Kommunikation viel zu reparieren ist.
Doch Fakt ist: Aktuell empört sich Bayern über die Texte dieses bayerischen Skandalrappers „Jackpot“, der sexuelle Gewalt und exzessives Wodka saufen propagiert.
Und entsetzt hat das eben viele, weil der Rapper im bürgerlichen Leben der Sohn von Innenminister Herrmann (CSU) ist.
Der Herr Innenminister hat mir und vielen KollegInnen bei Debatten im Landtag oftmals erklärt, dass ein gesundes Elternhaus die beste Prävention gegen Jugendgewalt und „Komasaufen“ ist und ansonsten nur die Härte des Gesetzes hilft. Ich hatte und ich werde ihm hier widersprechen, denn ich vertraue auf die gute Arbeit, welche präventive Jugendarbeit in Bayern leistet. Sie hat – das habe ich eingangs schon bemerkt - da schon viel repariert! Gewalt und Alkoholmissbrauch – beides will Jugendarbeit eindämmen. Und was macht die Staatsregierung? Sie kürzt im Haushalt die Gelder für den Bayerischen Jugendring. Dieser aber steht genau für Prävention gegen Gewalt und Alkohol.
Und an dieser Stelle wird das Privatleben der Familie Hermann „öffentlich“. Denn sie zeigt, dass die CSU-Rezepte falsch sind!
Dies muss ich als jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion nutzen, denn die Bayerische Staatsregierung will nun mal Mittel an der falschen Stelle sparen. Das kann man in der „Causa Hermann“ eben deutlich machen.
Wenn Sie nun kritisieren, dass der arme Jakob Hermann nun darunter leiden muss, dass er der Sohn des Innenministers ist und deswegen nicht ohne öffentliche Diskussion über sexuelle Gewalt und exzessives Wodka saufen rappen darf, dann kann ich Sie erneut beruhigen. Diese öffentliche Wahrnehmung seiner Texte hat er eben deshalb, WEIL er der Sohn von Hermann ist und er und die Musikindustrie haben dies auch eingeplant, denn nur aus diesem familiären Konflikt heraus ist das öffentliche Interesse an „Jackpot“ geboren. Denn so gut sind „Jackpots“ Rap-Ergüsse nicht, dass sie ansonsten in den großen Medien des Landes gelangt wären.
Man könnte also die Frage, warum der Sohn dem Vater so viel unangenehme Publicity antut. Ist der kurzfristige Erfolg wichtiger als das harmonische Familienleben. Fehlen in dieser Familie die entsprechenden Werte und schon wären wir in der Wertediskussion – auch ein wichtiger Bestandteil der CSU-konservativen politischen Diskussion.
Aber solche Fragen möchte ich gar nicht stellen.
Ich appelliere einfach an Herrn Hermann und die CSU die Jugendarbeit in Bayern weiter zu unterstützen und warne die Staatsregierung davor die Mittel für den Bayerischen Jugendring und die präventive Jugendarbeit zu kürzen! Sonst wird sich Vater Herrmann noch ärgern, dass die CSU immer mehr an der Jugend spart.

Mit freundlichen Grüßen
Linus Förster