Frage an Linus Förster von Anna H. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Herr Förster,
als Studentin der Politikwissenschaft bin ich sehr an der Arbeit von Politikern interessiert und möchte nach dem Studium selbst in der Bundespolitik aktiv werden. Daher ist die aktuell diskutierte Frage der cent-genauen Offenlegung von Nebeneinkünften für mich persönlich sehr relevant.
Wie ist Ihre Meinung zu diesem Vorschlag? Wie würden Sie im Falle einer eingebrachten Gesetzesvorlage abstimmen?
Ich freue mich über eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Anna Holzner
Sehr geehrte Frau Holzner,
vielen Dank für Ihre Frage, sehr gerne werde ich sie Ihnen beantworten.
Meine Partei und ich sind für die genaue Offenlegung von Nebeneinkünften bei Abgeordneten. Sowohl im Bundestag als auch im Bayerischen Landtag kämpfen ich und die SPD für mehr Transparenz. Im Bundestag sind wir hier mit unserem Vorschlag einer cent-genauen Offenlegung an schwarz-gelb gescheitert.
Da ich Mitglied des Bayerischen Landtags bin, werde ich hierzu kurz näher eingehen. Auch im Bayerischen Landtag stehen die SPD-Abgeordneten zu einer Transparenz bei Nebeneinkünften. In Bayern gibt es hierzu bislang keine Regelungen. Bislang müssen Abgeordnete nur ihre Nebentätigkeiten angeben, nicht jedoch ihre Nebeneinkünfte. Noch nicht einmal das Stufenmodell, welches für Bundestagsabgeordnete gilt, findet hier Anwendung. Meiner Meinung nach haben die Bürger und Bürgerinnen das Recht zu erfahren wie viel ihre Abgeordneten nebenbei verdienen. Dafür werde ich im Landtag auch immer meine Stimme geben.
Besonders die CSU mit Horst Seehofer und Alexander Dobrindt waren sehr schnell in der Kritik bei den Nebeneinkünften von Peer Steinbrück. Nach diesen Worten sollten sie Taten folgen lassen, jedoch scheint dies sowohl hier in Bayern als auch im Bund ein großes Problem der Regierungen zu sein.
Dies könnten Sie mit Ihrer Stimme ändern!
Ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit.
Ihr Linus Förster
Sehr geehrte Frau Holzner,
vielen Dank für Ihre Frage vom 14.12.2012 auf abgeordnetenwatch.de zur Frauenquote.
Die Ursachen für die mangelnden Aufstiegschancen von Frauen in Führungsgremien von Unternehmen ist ein Thema, das sowohl die CDU als auch mich seit längerem beschäftigt. Hier hat sich meines Erachtens in der öffentlichen Diskussion bereits viel getan. Wir diskutieren längst nicht mehr über die Frage, ob wir mehr Frauen in Führungspositionen brauchen, sondern nur noch über die Frage, wie sich diese Herausforderung dauerhaft umsetzen lässt.
Eine wesentliche Ursache für den geringen Frauenanteil ist, dass diejenigen Menschen in unserer Arbeitswelt im Nachteil sind, die sich Zeit für ihre Familie nehmen. Frauen (und auch Männer), die beides möchten - also Karrierechancen nutzen und Zeit für Familie haben - brauchen andere Arbeitsbedingungen und eine andere Unternehmenskultur. Dazu hat das Bundesfamilienministerium die sogenannte Flexi-Quote entworfen. Sie ist ein Quote für Frauen in Führungspositionen, deren Höhe Unternehmen selbst bestimmen und sie öffentlich machen.
Wie sie vielleicht wissen hat sich die CDU auf ihrem Bundesparteitag im Dezember für die Einführung einer Flexi-Quote ausgesprochen. Damit regt sie einerseits eine freiwillige Umsetzung u.a. in den 30 größten Unternehmen Deutschlands an. Darüber hinaus ist die Bundesregierung aber auch bestrebt, Unternehmen allgemein gesetzlich zur Umsetzung zu verpflichten. Ziel ist es, im Jahr 2020 im Schnitt 30 Prozent der Mandate in Aufsichtsräten mit Frauen zu besetzen. Diese Zielvorstellung unterstütze ich.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hermann Kues